Seit Mitte Mai sorgt der deutschlandweite KiTa-Streik für Schlagzeilen. Es geht um eine höhere Wertschätzung der erzieherischen Berufe – und um eine angemessene Vergütung. Dafür gingen tausende Erzieher, Kinderpfleger und Sozialarbeiter auf die Straße.
Nun wurde eine Einigung erzielt: Das Gehalt soll je nach Berufsgruppe um 2 bis 4,5 Prozent angehoben werden. Erzieherinnen verdienen im Durchschnitt 3,3 Prozent mehr. Dabei wurde hauptsächlich in Großstädten gestreikt. Im Landkreis Miesbach blieben die Einrichtungen geöffnet.
Immernoch zu wenig
Dennoch: Sie alle, ob in Streik getreten oder nicht, haben auf Besserung gehofft. Doch wurde diese Besserung mit einer Gehaltserhöhung von 2 bis 4,5 Prozent auch wirklich erreicht? „Ich finde das furchtbar. Das ist zu wenig“, sagt Carola Kodlin vom Waldorfkindergarten in Holzkirchen. Auch Uschi Urban vom St. Josef Kindergarten in Holzkirchen hatte sich mehr erwartet: „Zwei Prozent ist schon sehr wenig. Aber wir müssen über jeden Cent froh sein.“
„Banker – also Geldverwalter bekommen mehr als diejenigen, die auf ihre Kinder aufpassen“, so Kodlin. Das sei nicht nachvollziehbar. Auch die lange Ausbildung von fünf Jahren stehe in keinem Verhältnis zur späteren Vergütung. Das führt zu erheblichem Personal- und Nachwuchsmangel.
Doch auch wenn die Einigung nicht allen Erwartungen gerecht wird, ist sie ein Schritt in die richtige Richtung: “Toll dass die Erzieherinnen durchgehalten haben und auch Eltern mitgemacht haben. Ich finde es gut, dass sie etwas bewirkt haben”, findet Annette Husung von der Evangelischen Kindertagesstätte Hollerbusch. Denn auch wenn ein anderes Ergebnis zufriedenstellender gewesen wäre – dank dem Streik wurde erfolgreich auf die Probleme in den Betreuungseinrichtungen aufmerksam gemacht.
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