Über 1,5 Millionen Euro hat Greither in das ehemalige Künstlerhaus auf der Point gesteckt. Eine finanzielle Anstrengung, die man kaum sieht, wie er selber heute konstatiert.
Seit beinahe einem Jahr dauern die Umbauarbeiten im Tegernseer Stieler-Haus nun schon an. In das ehemalige Wohnhaus der Künstler Karl und Josef Stieler soll ein Kultur-Café einziehen. Gleichzeitig bekommt der Westerhof mit dem Haus auch eine Dependance direkt am Tegernsee, wie der Eigentümer Andreas Greither erklärt.
Das war immer der große Schwachpunkt des Westerhofs, dass wir im Ort nicht präsent sind.
Für diesen Traum musste das baufällige Haus aber zunächst umfangreich renoviert werden. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz machte sich daher ein Architekturbüro daran, das ehemalige Haus einerseits so gut wie möglich zu erhalten, es gleichzeitig aber auch „in das 21. Jahrhundert zu holen“.
Probleme bereitete dabei unter anderem die Beleuchtung oder auch die Heizung des Gebäudes. Für alles mussten eigene Lösungen gefunden werden, sodass das Haus nicht zerstört wird. „Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde das Haus auch für den Denkmalschutz immer wertvoller“, berichtet Architekt Franz Blüml von den Abstimmungen mit den Behörden.
Zeugen aus Stielers Zeiten
So wurde beispielsweise die alte Küche renoviert oder der original Holzboden wieder aufbereitet. Auf vergessene Kunstwerke von Stieler habe man allerdings vergebens gehofft, wie Greither erklärt. „Das markanteste Zeichen der Stielers ist der Türrahmen, an dem sich die Familie immer gemessen hat“, so der Hotel-Besitzer. Noch heute sind die angeschriebenen Größen der einzelnen Familienmitglieder deutlich zu erkennen.
Aber auch sonst trifft man in dem Haus immer wieder auf Zeugnisse der ehemaligen Besitzer, wie beispielsweise ein altes Spielbrett. Zwischen diesen historischen Gegenständen wird künftig die Bewirtung der Gäste stattfinden. Dafür können die Besucher entweder im Kuchl, in der Stube oder im Wintergarten sitzen und nachvollziehen, wie Stieler früher gelebt hat. Größere Gruppen können es sich auch in seinem ehemaligen Atelier gemütlich machen.
Kupferdach „ziemlich geil“
Über 1,5 Millionen Euro hat Andreas Greither für dieses Vorhaben in das Haus investiert. Eine finanzielle Anstrengung, die man kaum bemerkt, wie er selber feststellt. „Alles soll ja genau so aussehen, wie es früher war“, betont der Eigentümer. Beim Umbau habe man sich daher an die genauen Vorgaben des Denkmalschutzes gehalten.
Darunter falle auch das Kupferdach, das derzeit prominent von der Hauptstraße aus zu sehen ist. „Ich finde es eigentlich ziemlich geil, dass das jetzt so leuchtet“, meint Greither. Allerdings werde das nicht auf Dauer so bleiben, verspricht er. In spätestens drei Jahren wird der Kupfer durch den Grünspan wieder dunkel sein.
In knapp zwei Monaten soll das Haus dann auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bis dahin seien noch kleinere Maßnahmen zu verwirklichen. Mit der Eröffnung beginnt dann ein neuer Abschnitt in der langen Geschichte des Hauses. Dazu Greither:
Ich habe bisher geglaubt, der Umbau sei die Herausforderung. So langsam merke ich aber, dass die eigentlich schwierige Aufgabe ist, wieder Leben in das Haus zu bringen.
Hier noch eine kurze Fotostrecke vom fertigen Stieler-Haus:
SOCIAL MEDIA SEITEN