Training ja, Spiele nein

Jetzt ist es die Entscheidung endgültig: Den Holzkirchner Vereinen TSV Hartpenning, SF Föching und TuS Holzkirchen ist es untersagt, auf dem Kunstrasenplatz nahe des Gymnasiums Punktspiele abzuhalten. Zudem wird der Platz bei Schnee de facto nicht zu nutzen sein. Die Fußballer sind enttäuscht.

Im Winter kann der Sportplatz nahe des Gymnasiums nur benutzt werden, wenn die Vereine ihn selber räumen.
Im Winter kann der Sportplatz nahe des Gymnasiums nur benutzt werden, wenn die Vereine ihn selber räumen. Archivbild

Rund 260.000 Euro hat die Gemeinde Holzkirchen zusätzlich in die Hand genommen, um eigens für die Vereine einen Kunstrasenplatz – statt einem Echtrasenplatz – zu bauen. Dieser sollte auch im Winter für die Vereine nutzbar sein. Knackpunkt war jedoch immer wieder die Schneeräumung. Wollen die Vereine trainieren, müssen sie den Platz auch selber räumen.

Doch das führt laut Adrian Saft, dem Abteilungsleiter Fußball beim TuS, dazu, dass der Verein den Platz bei Schnee praktisch nicht benutzen kann. Zwar werde in einem morgigen Treffen aller Vereine noch einmal nach einer „kreativen Lösung“ gesucht. Doch eine Haftung für alle Schäden samt entsprechender Versicherung sei nicht organisierbar:

Anzeige


Wenn kein Schnee liegt, benutzen ja auch andere Personen den Platz. Und wenn Schäden entstehen, will es keiner gewesen sein.

„Ganz abgesehen davon, dass die Gemeinde ja auch verlangt, dass wir den Schnee wegschaffen sollen“, so Saft. Daher wird es wohl darauf hinaus laufen, dass der Platz bei Schnee gar nicht geräumt wird. Und das sei mit dem Leistungsgedanken des TuS nicht vereinbar. Daher werde man nun wohl nach Oberhaching ausweichen, auch wenn das teurer werden könnte. „Wir brauchen aber die Sicherheit, dass das Training stattfinden kann.“

Ohne Sportanlagen kein Spielbetrieb

Problematisch ist zudem die fehlende Infrastruktur am Sportplatz. Denn weder Duschen noch Umkleiden oder Zuschauerplätze sind vor Ort vorhanden. Ohne diese Anlagen verbietet die Gemeinde den Vereinen aber auch die Nutzung als Spielstätte, da es samt Zuschauern zu eng werden könnte. Der Bau ist auf absehbare Zeit aber auch nicht vorgesehen, wie die zweite Bürgermeisterin Elisabeth Dasch bereits im April deutlich machte.

Grund ist zum einen, dass Holzkirchen die hohen Kosten für den Bau der Anlagen scheut. Zum anderen aber auch, dass die erhöhte Nutzung durch den Spielbetrieb die Abnutzung des Platzes erhöhen würde. Und damit wäre wohl auch früher eine Renovierung nötig, als bisher geplant.

Saft zeigt sich von dieser Argumentation verwundert. „Ich kann nicht verstehen, warum Jugendturniere oder Vorbereitungsspiele, wo vielleicht zehn Zuschauer kommen, nicht möglich sein sollen“, so Saft. Verzichten könne man hingegen auf Punktspiele in der Landesliga. Grundsätzlich sei man ja sehr zufrieden mit dem Platz. Aber diese zwei Knackpunkte trüben die Stimmung.

Auch, dass von Gemeindeseite im Merkur behauptet wird, man hätte den Wunsch nach Spielen erst zu spät kommuniziert, stört Saft. Bereits bei einer der ersten Besprechungen sei auf den Wunsch hingewiesen worden. „Darum hat der Platz ja überhaupt die Maße, die für einen Spielbetrieb notwendig sind.“ Saft möchte sich nun noch einmal mit den Verantwortlichen zusammensetzen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner