Ein Kommentar von Steffen Greschner
Es ist ein dreckiges Spiel am Westufer: Bürgermeister Peter Höß und sein Stellvertreter Robert Huber gegen die ran-Neulinge um Rolf Neresheimer und CSU-Urgesteine wie Kurt Sareiter. Jede der zwei Seiten beansprucht für sich, im absoluten Recht zu sein. Der Bürgermeister würgt Diskussionen ab und nimmt ganze Themen von der Tagesordnung. Die Gegenseite wirft mit Dienstaufsichtsbeschwerden um sich.
Vorwärts im Sinne der Bürger geht in Wiessee dagegen längst nichts mehr. Keiner der Beteiligten scheint überhaupt noch Interesse an Politik zum Wohle der Bürger zu haben. Die Vorbereitung auf die nächste Sitzung besteht nicht darin, sich fachlich in anstehende Themen einzuarbeiten – sondern die Strategie für die gegenseitige Vernichtung zurechtzulegen.
Schwer beschäftigt sind die Streithammel damit, aus einem Spiel als Sieger herauszugehen, von dem keiner weiß, was eigentlich der Gewinn ist. Es werden E-Mails an die Redaktionen im Tal geschrieben, um den Gegner schlecht zu machen. Es werden Schreiben an Aufsichtsbehörden verfasst, die die Gegenseite zum Aufgeben zwingen sollen. Unmotiviert scheinen die Wiesseer Räte keinesfalls.
Sie haben aber vergessen, was nach der Wahl ihre eigentliche Aufgabe ist: Politik zum Wohle der Bürger zu betreiben. Den Wiesseer Streithammeln scheint das egal zu sein. Für sie geht es nur noch darum, die nächste Runde zu gewinnen. Koste es, was es wolle. Das, was einige der Räte betreiben, ist ein gefährliches Spiel. Mit einem viel zu hohen Preis für den “Sieg” – die Zukunft einer Gemeinde, die sich gerade im größten Umbruch der letzten Jahrzehnte befindet.
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