Der Wille ist da, es doch noch irgendwie organisiert zu bekommen. Die Zeit ist allerdings knapp und der Druck, der auf dem Landkreis in Sachen Flüchtlingsverteilung lastet, immens hoch. Einziehen werden rund 52 syrische und afrikanische Asylbewerber, die bisher in der Tegernseer Turnhalle untergebracht waren. Ursprünglich sollte die Ankunft im größeren Stil stattfinden. Mit offiziellen Vertretern von Gemeinde, Landratsamt und Helferkreis – aber eben auch mit der Warngauer Bevölkerung, die bereits im Vorfeld ein großes Interesse an ihren neuen Nachbarn zeigt.
Diese muss sich aber wohl noch etwas gedulden, um die neuen Bewohner erstmals zu Gesicht zubekommt. Grund ist, dass parallel zum Einzug in die Container der Tag der offenen Tür am 17. Dezember nach aktuellem Planungsstand nicht eingehalten werden könne.
Ziel des Begegnungstages: Vorurteile abbauen
Landratsamt-Pressesprecher Birger Nemitz bedauert diese Entwicklung, weil ihm die Wichtigkeit des Themas, nämlich der Bevölkerung einen Blick hinter die Kulissen einer Flüchtlingsunterkunft zu gewähren, bewusst ist.
Indem die Menschen sehen, wie die Asylbewerber untergebracht sind und welche Leistungen sie beziehen, bietet sich die Chance, Vorurteile abzubauen. Unser Anliegen ist es, gar nicht erst eine falsche Stimmung aufkommen zu lassen.
Es bleibt allerdings nicht viel Zeit, um doch noch den Begegnungstag zu organisieren. „Nach dem 17. Dezember wird es schwierig“, sagt Nemitz. Seien die neuen Bewohner erst einmal eingezogen, hätten sie auch ein Anrecht auf Privatsphäre, die es einzuhalten gelte. Und vorher sei ebenfalls unmöglich. Das sagt Andrea Anderssohn, Sprecherin des ehrenamtlichen Asyl-Helferkreises. „Erst am 14. Dezember findet die bauseitige Abnahme der Containeranlage statt. Danach bleiben nur drei Tage für die Bestückung mit Betten und Herdanlagen.“
Dann sollen nämlich schon die ersten Asylbewerber in Warngau eintreffen. Erst seit kurzem steht fest, dass die erhoffte Entlastung durch die Holzkirchner Traglufthalle vorerst wegfällt. Erst im März soll die Unterkunft stehen. Somit muss Warngau jetzt schneller als geplant die nächsten Flüchtlinge aufnehmen.
Alternative: eine Fotodokumentation
Sollte der Tag der offenen Tür am 17. Dezember also tatsächlich entfallen, werde es zwar nach wie vor eine Begrüßung geben. „Dann aber in einem kleinen Rahmen bestehend aus Gemeinde- und Landkreisvertretern sowie ein paar Mitarbeitern des Helferkreises“, erklärt Anderssohn.
Die Bevölkerung solle aber nach wie vor die Möglichkeit bekommen, Infos aus erster Hand zu erhalten. „In dem Fall planen wir die Erstellung einer Fotodokumentation. Dieser können die Warngauer entnehmen, wie die Asylbewerber untergebracht sind und wie sie leben.“
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