Viel Lärm um Südumgehung

Die Südumfahrung soll Verkehrsprobleme lösen, schafft an anderer Stelle aber neue Brennpunkte. Mehrere Bürgerinitiativen haben erst kürzlich die Schwächen dieses Plans aufgezeigt. Jetzt melden sich auch Bewohner des Holzkirchner Ortsteils Marschall zu Wort. Eine neue Bürgerinitiative ist geplant.

Marschall will gehört werden. Sie befürchten durch die Südumgehung eine starke Lärmbelastung im Ort.
Marschall will gehört werden. Die Bewohner befürchten durch die Südumgehung eine starke Lärmbelastung im Ort.

Als Stefan Wegmann vor sechs Jahren in Marschall sein Haus kaufte, signalisierte ihm die Gemeinde, dass keine größeren Baumaßnahmen geplant seien, die eine Minderung seiner Lebensqualität bedeuten würde. Schon damals war die B318 eine Lärmbelastung. Das wusste er und hat es akzeptiert.

Was er damals nicht ahnte, dass der Verkehr von zwei Bundesstraßen gebündelt werden und die nahgelegene B318 auch noch vierspurig ausgebaut werden soll. „Das ist eine ungeheure Lärmquelle“, erklärt Wegmann. Wenn der Verkehr in Richtung A8 oder in Richtung Tegernsee stockt, dann sei das nicht so schlimm.

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Wenn vierspurig ausgebaut wird, dann wird die Belastung unerträglich.

Denn das Problem seien nicht die Staus, sondern die Autofahrer, „die mit ihren potenten Boliden Gas geben wie die Ochsen“. Davon gebe es leider nicht wenige.

Es fehlen ein Fahrradweg und ein Pendelbus

Auch rechnet Wegmann mit dem Bau eines neuen Bahnhaltepunktes bei Lochham. Das würde den Zugverkehr von BOB und S-Bahn noch zusätzlich verstärken, ist er sich sicher. Marschall wäre somit von Staatsstraßen und dem hochfrequentierten Bahnverkehr eingeschlossen. Zwar werde es wohl Lärmschutzwände geben, aber damit sieht der Holzkirchner seinen Ortsteil von Osten und Westen regelrecht eingemauert. Auch einen Einbruch der Immobilienpreise hätte Marschall wohl zu erdulden.

Was wirklich notwendig wäre, um auch den Ortskern zu entlasten, komme hingegen trotz Wahlkampfversprechen des Bürgermeisters seit Jahren nicht voran. Wegmann, selbst dreifacher Vater, vermisst einen durchgehenden Fahrradweg und somit einen ungefährlicheren Schulweg für die vielen Kinder, die in Marschall aufwachsen. Auch einen Pendelbus gibt es immer noch nicht.

Wenn die Kinder immer wieder mit dem Auto, statt mit dem Bus zur Schule und zu Freizeitaktivitäten gefahren werden müssen, dann mache das schon einiges an Verkehr aus. Einen Alternativvorschlag hat Wegmann allerdings noch nicht. Aber er möchte aktiv werden. Schon vor zwei Jahren hat er mit den Bürgerinitiativen Kontakt aufgenommen. Jetzt plant er zusammen mit anderen Betroffenen die Gründung einer eigenen Initiative. Sein Ziel: Marschall soll endlich auch im Gemeinderat gehört werden.

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