Ein vom Landratsamt verhängter Baustopp machte Haslberger zunächst einen Strich durch die Rechnung. Jetzt versucht der Unternehmer es erneut.
Neben dem Bauer in der Au, der Söllbachklause und der Niederstubn ist Franz Josef Haslberger auch im Besitz zweier Almen auf Wiesseer Grund. Die Scheibenau- und die Söllbachau-Alm liegen etwa einen Kilometer voneinander entfernt zwischen Hirschberg und Aueralm. Beide dienen vorgeblich der Viehwirtschaft.
Haslberger will an beiden Almen größere bauliche Veränderungen vornehmen. An der Söllbachau-Alm ist das zum Teil schon passiert. Das Fundament wurde isoliert, das Dach komplett erneuert, der frühere Stall mit Platten von außen verschalt. Gleichzeitig zog der Bauherr einen perfekten Untergrund in der Alm ein.
Bauarbeiten ohne Genehmigung
Eine Genehmigung von Seiten der Behörden hatte er dafür allerdings nicht. „Herr Haslberger hat am bestehenden Gebäude Dämmmaßnahmen durchgeführt. Außerdem haben Bauarbeiten am Fundament stattgefunden, welche genehmigungspflichtig, aber nicht genehmigungsfähig sind“, erklärte die Pressesprecherin des Landratsamtes, Gabriele Dorby, im Dezember 2013.
Daher verhängte das Landratsamt Ende vergangenen Jahres einen sofortigen Baustopp. Haslberger wurde aufgefordert, ein Konzept vorzulegen, das die Maßnahmen im Sinne eines landwirtschaftlichen Betriebes rechtfertigen solle. Die Beurteilung obliege dann dem Amt für Landwirtschaft, so Dorby weiter.
Haslberger mit neuen Anträgen
Wie es scheint, ist Haslberger dieser Forderung mittlerweile nachgekommen. Er hat einen neuen Antrag zur Sanierung der Söllbachau-Alm im Wiesseer Rathaus eingereicht. „Größere Eingriffe in die Fassade oder das Dach gehen nur, wenn ein formaler Bauantrag vorliegt“, erklärt Helmut Köckeis, Leiter des Bauamtes. Und davon hat Haslberger gleich zwei eingereicht.
Denn auch an der rund einen Kilometer von der Söllbachau-Alm entfernten Scheibenau-Alm plant Haslberger umfangreiche Sanierungsarbeiten an Fassade und Dach. „Beide Almen sollen aber weiterhin ausschließlich zu almwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden“, so Köckeis weiter. Mit beiden Anträgen wird sich der Wiesseer Bauausschuss in seiner Sitzung am 11. September befassen und eine Stellungnahme abgeben. Das letze Wort hat dann das Landratsamt Miesbach als Baugenehmigungsbehörde.
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