52 Menschen aus Afghanistan, Pakistan, Syrien, Senegal dem Kongo und anderen Weltregionen leben in den Containern am Warngauer Bergfeld. Sie alle wurden gestern Abend in einem Film, gedreht von Bewohnern der Container, kurz vorgestellt. Denn jeder hat seine eigene Geschichte. Einen individuellen Werdegang. Und vor allem einen Weg, wie er nach Warngau kam.
Ibrahim Sane beispielsweise, der Sprecher der Asylbewerber, hat sein Land schon 2008 verlassen. Über Spanien, wo er zwei Jahre gelebt hat, und Italien ist er schließlich in Oberbayern gelandet. „Tausend Dank“ ruft er den Warngauern in seiner kurzen Ansprache zu.
Und tausend Dank für das Interesse an unserem Konzert
Einen Dank, den Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber zurück gibt. „Ihr Verhalten ist tadellos, es gibt gar kein Problem, nicht einmal ein kleines.“ Dabei hebt Thurnhuber auch die Bedeutung der Warngauer Bürger hervor, die sich ehrenamtlich engagieren. „Ohne den Helferkreis wäre das alles nicht möglich.“
Damit meint Thurnhuber Menschen wie Gisela Spannring. Die Sprecherin der Helferkreis-Gruppe „Freizeit“, hat den gestrigen Abend mitorganisiert. Mit der Veranstaltung wollen sich die Asylsuchenden, „unsere neuen Mitbürger“ – wie Spannring betont – bei allen Warngauern bedanken.
Warngauer Schulkinder trommeln und tanzen
Vor allem Afrikanisches ist es, was den Warngauern den Abend über geboten wird: Trommelkonzerte, Tanz und Lieder, die ein kongolesischer Flüchtling vorträgt, der sich dabei selbst mit der Gitarre begleitet.
In einer Pause zwischen den Darbietungen werden kleine Spezialitäten aus den Herkunftsländern der Asylbewerber angeboten, die sie selbst zubereitet hatten. Als Höhepunkt der Veranstaltung wird die Darbietung der von Senegalesen gegründeten Trommel-Combo „Jant Bi“, zu Deutsch „Sonne“ angekündigt. Damit solle die Sonne Afrikas nach Warngau getragen werden.
Das eigentliche Highlight ist allerdings die Trommel- und Tanzvorführung von Warngauer Grundschülern, die Ibrahim Sane, der von Beruf Erzieher ist, zusammen mit den Kindern in nur vier Proben eingeübt hatte. In der kurzen Zeit gelang es Sane, ihnen das richtige Gefühl für den Rhythmus und die Bewegung zu vermitteln. Das Publikum klatschte begeistert mit und dankte mit großem Applaus.
Und auch was mit dem Erlös des Abends aus freiwilligen Spenden der Besucher passieren soll, ist beschlossene Sache. Das Geld fließt einerseits in BOB-Fahrkarten, damit die Asylbewerber nicht nur auf ihre Unterkunft beschränkt bleiben. Andererseits wolle man die Außenanlagen rund um die Container verschönern. Eine Maßnahme, die auch wieder beiden Seiten zugutekommt. Denn in Warngau gibt es kein “die” und “wir” – sondern vor allem ein großes Miteinander. Auch das ist gestern Abend klar geworden.
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