Seit der Quelle-Shop im Dorfladen schließen musste, grübeln viele Warngauer darüber nach, was man in der Lage anfangen könnte. Kaum eine Familie, die nicht einmal überlegt hat, dort selbst einen kleinen Laden zu eröffnen. Nun erfüllt sich für viele ein Traum: Warngau bekommt ein echtes italienisches Eiscafé.
“In einer Eisdiele geboren”
Die Familie Scapolan aus Otterfing hat sich entschieden, in Warngau einen Neuanfang zu wagen. Der Senior der Familie, Raffaele Scapolan, ist schon seit 40 Jahren in der Branche tätig und hatte Geschäfte am Lido von Jesolo, in Frankfurt, in Ruhpolding und zuletzt in Ottobrunn.
Sein Sohn Elvis hat die Kunst des Speiseeismachens von seinem Vater gelernt. „Ich bin gewissermaßen in einer Eisdiele geboren und aufgewachsen“, schildert er die Leidenschaft für seinen Beruf. Zusammen mit seiner Frau Alice und mit der Hilfe seines Vaters ist er zuversichtlich, in Warngau Fuß zu fassen.
Kein normales Eiscafe
Aber nicht nur Eis soll es im neuen Café geben. Auch Kuchen, Panini, Tramezzini und andere italienische Antipasti will Scapolan anbieten, natürlich auch echten italienischen Kaffee. „Den beziehe ich aus Italien, aus meiner Gegend“, erklärt er stolz, und den wird er mit seiner italienischen „Cimbali-Kaffeemaschine“ zubereiten. Im Winter soll es dann weniger Eis und mehr Leckereien geben, Lebkuchen und anderes Gebäck.
Ein besonderer Wunsch des Warngauer Bürgermeisters Klaus Thurnhuber ist es, dass die Scapolans bei schönem Wetter eine Art „Lounge“ unter den hohen Kastanien des Vorplatzes einrichten. Dort soll man dann auf bequemen Rattansesseln sein Eis oder einen Aperol Spritz genießen können. Natürlich gibt es auch Bier und Wein und andere Aperitife.
Auf dem weiträumigen Vorplatz werden die üblichen Tische und Stühle aufgestellt. Bis es soweit ist, wird es allerdings noch ein Weilchen dauern. Elvis Scapolan plant die Eröffnung für Ende Mai oder Anfang Juni.
Auch ein Name für das neue Eiscafé muss noch gefunden werden. Der Clou: Alle Warngauer sind eingeladen, bei der Namensfindung mitzuhelfen. Das hat eingeschlagen und ist zum Dorfgespräch geworden. Beim Interview mit Familie Scapolan kommt eine Warngauerin herbeigeeilt: „Seid’s ihr die neuen Besitzer? I hätt‘ an Nama: Eisplatz“, sagt sie im heimischen Dialekt. „Eisblootz?“, rätselt Elvis und es dauert einen Augenblick, bis der Groschen fällt.
Zahlreiche Vorschläge kursieren bereits, ernste und weniger ernst gemeinte. Und alle träumen von italienischen Nächten unter den Kastanien. Bis 22 Uhr soll das Café an sieben Tagen in der Woche geöffnet sein. Ob das Wetter da wohl mitmacht? Naja, insgesamt soll das Klima ja wärmer werden.
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