Strahlungsbelastung für Kinder?

Die Mobilfunker von Vodafone suchen im Raum Holzkirchen nach einem neuen Standort für einen Mobilfunkmasten. Doch viele Standorte scheiden aus – an anderen wehren sich die Bürger. Jeder will Handy-Empfang, aber niemand die Strahlung.

Die Suche nach einem Standort für einen Funkmasten gestaltet sich schwierig. Quelle: Umweltinstitut München.
Die Suche nach einem Standort für einen Funkmasten gestaltet sich schwierig. Quelle: Umweltinstitut München.

Seit 2013 haben die Gemeinden ein Mitspracherecht in der Standortwahl der Mobilfunkmasten und dürfen Baumaßnahmen erörtern. (Bayerischer Mobilfunkpakt). Das Umweltministerium München stellt den Gemeinden unabhängige Gutachter zur Verfügung, die mögliche, strahlungsarme Standorte ausfindig machen.

Standort Kultur im Oberbräu problematisch

Das Gelände der Kultur GmbH im Oberbräu in der Innenstadt kam aufgrund der geringeren Strahlenbelastung in die engere Wahl. Der Gemeinderat stimmte Anfang Februar für den Standort.

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Aus Sicht des Mobilfunkbetreibers gebe es jetzt Probleme, so Bauamtsleiter Karl Herbst. Die Räumlichkeiten eignen sich nach Aussage von Vodafone nicht für die Systemtechnik, der Zugang über die Außentreppe führt durch einen Wohnbereich. Außerdem würde die Antenne sechs bis acht Meter über die Dächer hinausragen. „Das wäre eine Monsterantenne“, erklärte Herbst.

Zudem hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege Veto eingelegt. Öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen scheiden bei der Standortsuche aus, versicherte Herbst. Ein Standort an der Thanner Straße sei bereits in Betracht gezogen worden. Geprüft werde mit einem Gutachten derzeit eine bestehende Anlage in der Tölzer Straße. Sepp Sappl sen. gab zu bedenken, dass die Grund- und Mittelschule maximal 500 Meter von der Tölzer Straße entfernt sei:

Das wäre eine extreme Belastung für die Kinder.

Doch es gebe keine anderen Alternativen, erklärte Herbst und fügte hinzu: „Parallel dazu haben wir eine Anfrage des Netzbetreibers Telekom vorliegen.“ Derzeit prüft das Umweltamt München den Standort am Otto-Mair-Ring. Dafür zahlt die Gemeinde 4.300 Euro.

„Das Geld kann man sich sparen“, war sich Wolfang Buntz-Jennerwein (FWG) sicher. Das Gruberhaus biete sich doch als möglicher Standort an. Doch Bürgermeister von Löwis widersprach: „Wir brauchen einen Ort mit geringer Strahlenbelastung.“

Größte Strahlenbelastung durch Handy?

Hans Putzer (SPD) befürwortete das Dach der Gemeindewerke im Gewerbegebiet Ost an der Industriestraße. Auch für diesen Standort stimmte der Gemeinderat bereits Anfang Februar. Die Mitarbeiter fürchteten allerdings die hohe Strahlenbelastung.

Christoph Schmid (CSU) schlug vor, das Verfahren doch einfach umzudrehen. „Lassen wir doch den Mobilfunkbetreiber entscheiden, wo es für ihn günstig wäre, und prüfen dann.“ Bürgermeister von Löwis lehnte den Vorschlag mit der Begründung ab, dass die Gemeinde ohne Gutachten kein Mitspracherecht habe. Und fügte hinzu: „Die größte Strahlenbelastung geht sowieso von unserem Handy aus.“

Einen Beschluss konnte der Gemeinderat in Sachen Mobilfunk nicht erzielen. Damit wird die Angelegenheit auch weiterhin (Funk)Wellen schlagen, bis die Standorte festgelegt sind. Man darf auf das Ergebnis des Gutachtens gespannt sein.

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