Am Montag Abend wurden die Pläne im Tegernseer Rathaus diskutiert. Auch die Frage nach zusätzlichen Parkplätzen spielte eine wichtige Rolle.
Rosemarie Neusen, Eigentümerin des Schlosscafés, will die Tegernseer Traditionsgaststätte umbauen, um sie wieder mit Leben zu füllen. Einen entsprechenden Antrag hat sie bei der Stadt Tegernsee eingereicht. Das Erdgeschoss soll wie gehabt als Gastraum genutzt werden.
Die bisherige Terrasse wird zu einem Wintergarten. Dafür wird am Eingang eine Veranda errichtet werden, die seeseitig in einen Wintergarten übergeht. Der Zugang wird über einen Treppenlift auch für Menschen mit Behinderung möglich sein. Die neue Terrasse mit Biergarten ist auf dem Kiesbett auf südlicher Seite des Gebäudes geplant.
Mehr Sitz-, aber keine neuen Parkplätze
Die Außenansicht wird sich, bis auf den Wintergarten und einen kleinen Küchenanbau, nicht verändern. Die räumliche Vergrößerung ist zwingend notwendig, sonst könnte das Café nicht mehr in Betrieb genommen werden können. „Etwas Besseres kann uns hier nicht passieren“, freute sich Andrea Köstler (Freie Wähler). Und auch Bürgermeister Johannes Hagn sprach von „einer deutlichen Aufwertung der Anlage“.
Im neuen Schlosscafé werden dann auch deutlich mehr Gäste Platz finden als bisher. So sollen im Innenraum 67, im Wintergarten 54 und im Biergarten 72 Plätze entstehen. „Das sind insgesamt 33 Sitzplätze mehr als bisher“, sagte die Leiterin des Tegernseer Bauamts, Bettina Koch, am Montag Abend im Bauausschuss. Gemeinderat Rudi Gritsch (CSU) wollte daraufhin wissen, ob damit auch neue Parkplätze nötig werden.
„Die Stellplätze richten sich nicht nach der Anzahl der Sitzplätze, sondern nach dem Nutzraum“, erklärte Bettina Koch. Da sich die Nutzfläche durch den Umbau nicht vergrößert, werden auch keine neuen Parkplätze nötig. Nichtsdestotrotz wird sich die ohnehin angespannte Parksituation in Tegernsee dadurch weiter verschärfen. Zudem läuft der Pachtvertrag der Stadt Tegernsee für den unweit des Schlosscafés gelegenen Zentralparkplatz 2017 aus. Dann könnte es besonders am Wochenende Engpässe geben.
„Wir haben weiterhin ein erhöhtes Interesse daran, dass der Zentralparkplatz bestehen bleibt. Das ist meine große Hoffnung“, betonte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU). Sollte es anders kommen, könnte die Debatte um das umstrittene Parkhaus auf dem Horn-Parkplatz wieder in Gang kommen.
Wohnnutzung im Obergeschoss
Auch in den beiden oberen Stockwerken des Schlosscafés stehen Veränderungen an. Im ersten Obergeschoss werden Wohnungen entstehen. Bisher war der erste Stock mit Gästezimmern belegt. Diese sind aber seit Jahren schon nicht mehr in Betrieb und auch nicht mehr als vermietbar gemeldet.
Die neuen Privatwohnungen sollen eine maximale Größe von 50 Quadratmetern haben. Im Dachgeschoss bleibt, wie bislang auch, eine Wohnung erhalten. Der Antrag wurde vom Tegernseer Bauausschuss einstimmig angenommen. Jetzt wird dieser an das Landratsamt Miesbach weitergeleitet.
Mittlerweile ist zudem bekannt, wer das neue Schlosscafé betreiben wird. Die Rosenheimer Firma „aran“ werde künftig den Betrieb führen. Insgesamt 1,5 Millionen Euro werden der neue Pächter und der Eigentümer gemeinsam in den Umbau investieren. Die Eröffnung ist für den 1. Mai 2015 geplant.
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