Vorkehrungen gegen die Katastrophe

Der Rottach-Damm wird komplett saniert und so umgestaltet, dass er künftige Hochwasserereignisse verkraften kann. Die Arbeiten werden in verschiedenen Etappen durchgeführt.

Jetzt ist der Teil zwischen Tuftenstraße und Kalkofen an der Reihe. Fußgänger müssen ab heute mit Einschränkungen rechnen.

Um für das nächste Hochwasser gerüstet zu sein werden am Rottachdamm größere Arbeiten duchgeführt.
Um für das nächste Hochwasser gerüstet zu sein, werden am Rottach-Damm größere Arbeiten duchgeführt.

Um die Anlieger künftig gegen große Hochwasser schützen zu können, sind weitere Schutzmaßnahmen an der Rottach nötig. Die Kapazität der Rottach muss erhöht werden, soll das Wasser bei einem hundertjährigen Hochwasser nicht über die Dämme treten und rund 300 Häuser in Tegernsee-Süd und Rottach-Egern unter Wasser setzen.

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Ein 100-jähriges Hochwasser entspricht dem Hochwasserpegel, der an dieser Stelle im Schnitt alle hundert Jahre erreicht wird. Dieser Mittelwert kann aber auch wesentlich häufiger und theoretisch bei jeder Hochwasserkatastrophe wieder aufs Neue erreicht werden.

Uferverbauung wird erneuert

Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim wird daher ab heute die Arbeiten an der Rottach fortsetzen. Im Bereich oberhalb der Tuften-Brücke auf Höhe der Sportanlage Birkenmoos soll die stark beschädigte Uferverbauung an der Rottach wiederhergestellt werden, wie Paul Geisenhofer vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim auf Nachfrage erklärt:

Die Arbeiten werden je nach Witterung rund vier Monate in Anspruch nehmen.

Die Uferwege der Rottach können in diesem Zeitraum nur abschnittsweise benutzt werden. Ab Montag ist der Abschnitt zwischen Tuftenmühlstraße und Kalkofen an der Reihe. „Der Dammweg auf Seite des Rottacher Birkenmoos wird gesperrt und ist nicht benutzbar. Die andere Seite bleibt aber weiter frei“, so Michael Diegner von der Gemeinde Rottach-Egern.

Die Nachwehen des Hochwassers

Insbesondere durch das Hochwasser im Juni 2013 wurden die alten Ufersicherungen und -Verbauungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Rottach war schon nach früheren katastrophalen Hochwasserereignissen in ihrem Unterlauf massiv ausgebaut, begradigt und eingedeicht worden. Durch die Regulierung sollte das Wasser dann ohne Ausuferungen und Schäden für die Anwohner abgeführt werden.

Dieses Schutzsystem entspricht allerdings nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Hochwasserschutz. Die Planungen des Wasserwirtschaftsamts sind mittlerweile abgeschlossen. Der Bauentwurf wurde dem Landratsamt Miesbach zur wasserrechtlichen Genehmigung vorgelegt.

Etwa so hoch stünde laut den Berechnungen des Wasserwirtschaftsamtes das Wasser der Rottach an dieser Stelle / Quelle: WWA
Etwa so hoch steht laut den Berechnungen des Wasserwirtschaftsamts das Wasser der Rottach bei einem 100-jährigen Hochwasser./ Quelle: WWA

Da die Rottach in Teilen die Grenze zwischen der Gemeinde Rottach-Egern und der Stadt Tegernsee bildet, betrifft die Sanierung allerdings beide Kommunen. Im Dezember 2013 hatte es daher bereits eine Infoveranstaltung für die Anlieger gegeben, bei der sowohl der Rottacher Gemeinderat als auch der Tegernseer Stadtrat anwesend waren.

Die Frage, wie hoch die Kosten für die Gemeinden ausfallen, muss noch geklärt werden. „Hier gibt es noch keine genauen Zahlen. Wir warten das Gesamtkonzept des Wasserwirtschaftsamts ab und dann sehen wir weiter“, erklärt der Rottacher Bürgermeister Christian Köck abschließend.

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