„In den letzten Tagen hatten wir durch die kühlen Temperaturen keine Probleme dieser Art“, erzählt die Integrationsbeauftragte Maria Korell. Gemeint sind die saunaartigen Temperaturen in den Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern. Zwar begleiten uns seit knapp zwei Wochen ständiger Regen und teils heftige Gewitter, doch Anfang Juni gab es erstmals sommerliche Temperaturen und die Traglufthallen im Landkreis wurden quasi zu Brutkästen.
Grund war die bislang fehlende Klimatisierung und die zusätzliche Hitze durch das Gebläse, das die Halle mit dem nötigen Innendruck aufrecht hält. Die Berliner Firma Paranet, unter anderem der Hersteller der Unterkunft am Moarhölzl, lieferte daher sogenannte Hitzeschutzfolien. Diese sollen die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung mindern. Laut dem Pressesprecher des Landratsamts Miesbach Birger Nemitz, wurden die anthrazitfarbenen Folien mittlerweile unter die Stahlseile an der Decke gezogen.
Kühlere Temperaturen – wärmeres Licht
Nemitz habe positive Rückmeldung der Hausmeister erhalten. Die Folien brächten demnach eine Linderung der Raumtemperatur von geschätzt fünf Grad. Zwar seien das nicht ganz die erwarteten 15 Grad, doch immerhin ein Anfang. Neben den Temperaturen in den Hallen werden jedoch auch die Lichtverhältnisse durch die Folien beeinflusst: „Die Folien bedecken nicht die ganze Decke, damit es nicht zu dunkel wird“, erklärt Nemitz. Korell ist bisher zufrieden mit der Wirkung der Hitzeschutzmaßnahme:
Die Folien sind schon gut, da sie zum einen die Temperatur senken und sie zum anderen für ein wesentlich angenehmeres Licht in der Halle sorgen – jetzt ist es dort nicht mehr so grell.
Ob die grauen Folien an der Decke auch an heißen Sommertagen und damit auch schon mal bei 30 Grad Außentemperatur kühlen, bleibt abzuwarten. „Wir werden sehen, ob die Maßnahmen auch im Sommer helfen, aber da wird hoffentlich die Klimaanlage ihren Teil dazu beitragen“, so Korell. Die Firma Paranet hat die Klimaanlagen vergangene Woche geliefert, sie müssen also nur noch in den jeweiligen Traglufthallen installiert werden.
Solange das Wetter jedoch so bleibt und es mehr Regen als Sonne gibt, herrschen in der Holzkirchner Traglufthalle, in der momentan rund 150 Asylbewerber untergebracht sind, keine saunaartige Temperaturen. Nemitz erklärt abschließend: „Außer der Installation der Folien und der Klimaanlage sind keine weiteren Maßnahmen zur Temperatur-Regulierung geplant.“
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