Stürmische Bilanz

Der deutsche Wetterdienst und die Unwetterzentrale warnten seit gestern Abend vor starkem Unwetter. Im Tegernseer Tal ist der Wetterumschwung heute noch deutlich zu spüren.

Mit bis zu 120 km/h fegten orkanartige Windböen mit preschendem Starkregen über das Alpenvorland. Auch für die Feuerwehr der Talgemeinden war es eine stürmische Nacht.

Eine stürmische Nacht für die Feuerwehr: Die Kameraden mussten zu einigen Einsätzen ausrücken
Eine stürmische Nacht für die Feuerwehr: Die Kameraden mussten zu einigen Einsätzen ausrücken / Archivbild

Die kühle Nacht ist von hellen Blitzen erleuchtet. Es stürmt, graupelt und regnet unaufhörlich. Für die Feuerwehr bedeutet das insbesondere eins: Einsatzbereit sein. Schließlich zwingen derartige Stürme nicht nur Bäume in die Knie, auch der Dauerregen besitzt großes Gefahrenpotential. In Bad Wiessee wurde die St.-Johannser-Straße laut Kommandant Christian Stiglmaier überflutet. Die Feuerwehr räumte die Straße umgehend wieder frei.

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Auch die Gmunder Feuerwehr war im Einsatz. Laut dem zweiten Kommandanten, Thomas Hilgenrainer, sei in der Nähe von Louisenthal, an der Mangfall bei Schmerold–Holzschleife, ein Baum auf eine Telefonleitung gefallen. Zwar sei die Leitung augenscheinlich ganz geblieben, jedoch gilt es nun zu überprüfen, ob sie tatsächlich intakt ist.

Im Großen und Ganzen verlief die Nacht jedoch relativ ruhig. Bis auf ein paar umgefallene Blumentöpfe oder größere Äste auf den Straßen blieb das Tal vor größeren Schäden verschont. Die Auswirkungen der Kaltfront des Ex-Hurrikans „Gonzalo“ scheinen zunächst weniger dramatisch als zuvor von den Wetterdienststellen angekündigt. Doch der Deutsche Wetterdienst warnt nicht nur vor den Folgen des Sturms.

Keine Ruhe nach dem Sturm?

Die Nacht ist überstanden – doch gebannt ist die Gefahr noch nicht. Bis Freitagvormittag soll es im Landkreis Miesbach zu Regenmengen zwischen 60 und 90 Litern pro Quadratmeter kommen. In Nordstaulagen, vor allem in Richtung Kreuth, ist auch mit Mengen um 120 Liter zu rechnen.

Der starke Regen birgt Gefahren für den Wasserstand an den Bächen. Die Angst vor Hochwasser und Überflutungen steckt den Anwohnern seit letztem Jahr in den Knochen. Indes sinkt die Schneefallgrenze auf rund 800 Meter. Im Laufe des heutigen Tages schwankt sie um 1.000 Meter. Vor allem auf den Bergen fällt sichtlich mehr Neuschnee. Dies kann gefährliche Auswirkungen auf Waldspaziergänge haben: Die Wege sind rutschig und die Bäume stark belaubt.

Erst im Laufe des Donnerstags und vor allem in Richtung des Wochenendes soll sich das Wetter allmählich beruhigen. Bis es soweit ist, gilt es, in den Wäldern Vorsicht walten zu lassen, in höheren Lagen auf Schneebruch zu achten und als Anlieger von Tegernsee-Zuflüssen die Wasserstände im Auge zu behalten.

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