In einer Eilentscheidung stellte die Gemeinde die alte Seeturnhalle als Notunterkunft zur Verfügung. Doch Bürgermeister Georg von Preysing macht klar, dass man noch weitere Unterkünfte brauche.
Dem Landkreis Miesbach werden immer mehr Asylbewerber zugewiesen. Die Unterkünfte, die bislang zur Verfügung gestellt wurden, sind voll. Neue Kapazitäten müssen geschaffen werden. Daher haben die Verantwortlichen erneut das Gespräch mit den Talbürgermeistern gesucht.
„Bevor Asylbewerber in unsere Schulturnhalle eingewiesen werden, haben wir dem Landratsamt die Seeturnhalle als Notunterkunft angeboten“, erklärte der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing gestern Abend. Diese Entscheidung hatte der Bürgermeister bereits vergangene Woche in einer Eilentscheidung beschlossen. Allerdings ohne den Gemeinderat vorher zu konsultieren. Er habe nach einer Besichtigung entschieden, die Halle als Notunterkunft zur Verfügung zu stellen, so Preysing weiter. Auch die Anlieger wurden bereits informiert.
Dort können nun etwa 25 Asylbewerber Zuflucht finden. Ob es tatsächlich so weit kommt und wann die Flüchtlinge die Halle beziehen, steht derzeit noch nicht fest. „Wir müssen aber damit rechnen, dass es so kommen wird“, betonte Preysing.
Weitere Hilfe aus der Bevölkerung?
Der Bürgermeister warb derweil um die Unterstützung von Seiten der Gmunder Bürger, freistehende Wohnungen oder Häuser als Unterkünfte für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Außerdem solle man die Grundstücke melden, die für die Aufstellung von Containern geeignet seien.
Der katholische Pfarrgemeinderat hat bereits seine Unterstützung signalisiert. „Die Kirche hat schon überlegt, die ehemalige Haushälterwohnung anzubieten. Sie ist aber leider nicht abgeschlossen und damit nicht geeignet.“ Dennoch wolle man sich in einem Helferkreis einbringen, betonte Gemeinde- und Pfarrgemeinderat Johan Schmid (SPD).
Die Suche nach geeigneten Unterkünften gestaltet sich in Gmund schwierig. Im Juli hatten sich die Gemeinde und das Landratsamt Miesbach mit einem Hauseigentümer nach langen Verhandlungen nicht auf eine Unterbringung von Asylbewerbern in einem Anwesen im Mühltalweg einigen können.
Auch in den anderen Talgemeinden ist in den vergangenen Wochen Bewegung in die Frage der Unterbringung der Flüchtlinge gekommen. Die Stadt Tegernsee stellte die städtische Turnhalle als Notunterkunft zur Verfügung. In Bad Wiessee wird geprüft, ob Flüchtlinge in der Wandelhalle untergebracht werden können.
Bislang haben von den insgesamt 256 Flüchtlingen im Landkreis nur 18 im Tegernseer Tal Zuflucht gefunden. Sieben in Bad Wiessee, sechs in Tegernsee, fünf in Kreuth. Bis zum Ende des Jahres soll die Zahl der Asylsuchenden im Landkreis laut Prognosen des Landratsamts von derzeit 256 auf 400 steigen.
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