Für einige der Filialen und deren Mitarbeiter im Tegernseer Tal könnte das Folgen haben.
In Rottach-Egern liegen die Filialen der Supermarktketten Tengelmann und Edeka nur 200 Meter voneinander entfernt. Rottacher Kunden haben also die Qual der Wahl. Auch in Bad Wiessee gibt es derzeit noch sowohl einen Tengelmann, als auch einen Edeka. Zudem ist Edeka in Tegernsee, Tengelmann bislang im Gmunder Ortsteil Dürnbach vertreten.
Doch das könnte sich im kommenden Jahr ändern. Wie jüngst bekannt wurde, will sich die Tengelmann Gruppe von ihrer Supermarkttochter Kaiser’s Tengelmann trennen. Die Supermärkte fahren Verluste ein. „Wir sehen leider keine Perspektive mehr, unsere Supermärkte aus eigener Kraft zu einem profitablen Unternehmen zu machen“, begründete Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub die Entscheidung gegenüber Spiegel Online.
Kartellamt prüft Übernahme
Zum 30. Juni 2015 sollen die Märkte daher an den Konkurrenten Edeka verkauft werden. Das Bundeskartellamt muss den Deal allerdings noch absegnen. „Die Übernahme ist erst für Mitte nächsten Jahres geplant und steht zudem noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts“, erklärt Edeka-Sprecher Felix Koopmann. Dem Kartellamt ist vor allem die immer größere Marktdominanz der führenden Unternehmen Edeka, Rewe, Aldi und Lidl ein Dorn im Auge.
So hatte die Behörde im September eine Untersuchung der Branche vorgelegt, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Riesen Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) einen Marktanteil von 85 Prozent haben. Alleine auf Edeka entfallen demnach etwa 25 Prozent. Daher ist es wahrscheinlich, dass Edeka nach dem Deal mit Tengelmann einige der Märkte abgeben muss. Auch für die Mitarbeiter könnte es dann eng werden.
Edeka hält sich bedeckt
Ob auch Rottach-Egern oder Bad Wiessee davon betroffen sein werden, ist derzeit allerdings noch unklar. „Wir können zum aktuellen Zeitpunkt noch keine näheren Angaben zu Details der Übernahme oder einzelnen Standorten geben“, so Edeka-Sprecher Koopmann.
Es sei aber die erklärte Absicht, dass die Filialen von Kaiser’s Tengelmann im genossenschaftlichen EDEKA-Verbund mit einer Zukunftsperspektive weiterarbeiten, die Verbraucher versorgen und so der regionale Wettbewerb weiter aufrechterhalten werde, betont Koopmann. Ob das auch das Bundeskartellamt so sieht, darf allerdings bezweifelt werden.
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