Den Streit zwischen Gemeinde und dem „Disneyland-Betreiber“ sind mittlerweile beide Seiten leid. Es herrscht Funkstille.
Lange Zeit schwelt der Streit zwischen der Gemeinde Bad Wiessee und Walter Lechner nun schon. Neben seiner provokanten Werbung an der Wiesseer Hauptstraße störte man sich zuletzt an einem Grundstück im Simperetsweg, in dem Lechner Kies in einem schützenswerten Biotop im Außenbereich abgeladen hatte.
Denn das Grundstück diente Lechner als Lagerfläche für Baumaterial. Die damit verbundene Verdichtung sorgte jedoch dafür, dass das Wasser nicht mehr abfließen konnte und auf den angrenzenden Weg floss. Daher war das Landratsamt eingeschritten.
Lagerfläche aufgelöst
In einer medienwirksamen Aktion hatte Lechner daraufhin symbolisch sogar den Kies wegsprengen wollen, um auf die explosive Stimmung bei dem Thema hinzuweisen. Doch mittlerweile hat Lechner den Kies und auch das Baumaterial auf unspektakulärere Weise beseitigt. Wie er bestätigt, haben er und seine Arbeiter bereits am Samstag mit Minibaggern den Stein des Anstoßes entsorgt. Heute wurden schließlich noch die letzten Arbeiten erledigt. „Am Abend sind wir fertig“, betont Lechner.
Wie der Betreiber des „Disneyland in Bad Wiessee“ erklärt, habe er mit der Aktion aber nicht nur seine Sachen von der Fläche geholt, sondern den Lagerplatz gleich ganz aufgelöst. Schließlich war das Grundstück nur von einer Nachbarin gepachtet. „Aber auf das Kasperltheater mit den Behörden haben wir keine Lust mehr“, verriet Lechner heute.
Funkstille zwischen Lechner und Gemeinde
Bereits Ende Oktober hatte Lechner sich darüber beschwert, dass die Kommunikation mit der Gemeinde mangelhaft sei. Eine Ansicht, die man im Wiesseer Rathaus nicht nachvollziehen konnte. Man sei Lechner bereits sehr entgegengekommen, doch er habe sich an „nix gehalten“, sagte Bauamtsleiter Helmut Köckeis damals.
Ein erster Schritt müsste von Lechner kommen. Doch das ist bis heute nicht geschehen. „Es gab kein Gespräch. Es herrscht Funkstille“, bestätigt auch Geschäftsleiter Michael Herrmann. Um den aktuellen Fall kümmere sich ohnehin derzeit das Landratsamt. Im Rathaus scheint man über diesen Umstand nicht gerade betrübt. „Es gibt Schlimmeres“, lässt Herrmann noch wissen.
In den nächsten Tagen werden Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde die ordnungsgemäße Beseitigung kontrollieren. Für Lechner hat die Geschichte wohl aber in jedem Fall ein Nachspiel. Wie das Landratsamt mitteilt, laufe bereits ein Bußgeldverfahren gegen Lechner. Die Höhe des Bußgeldes steht aber noch nich fest, teil Sprecherin Gabriele Dorby mit.
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