Wer kennt sie nicht, die guten Vorsätze für das neue Jahr? Jedes Jahr reicht die Liste von mehr Sport über gesünderes Essen bis hin zu mehr Zeit mit der Familie. Wir haben mal anders herum gefragt und wollten wissen, was sich die Talbewohner für die Tegernseer Region wünschen. Manche Antworten waren überraschend, andere sehr gut nachvollziehbar. So lautete die Antwort der meisten Befragten: „Wir wünschen uns hier im nächsten Jahr definitiv mehr Schnee!“
Dieser Meinung ist auch der 7-jährige Niklas. Er hat auf dem Tegernseer Schlossmarkt erzählt, was er im Winter am liebsten macht: „Ich will einen Schneemann bauen oder Rodeln gehen.“ Auch seine Eltern bedauern den bisher viel zu grünen Winter:
Von Gmund bis hinter Kreuth sind die Wiesen und Pisten noch grün, deswegen fahren wir an den Wochenenden oft nach Österreich. Dann packen wir den Schlitten ein und machen uns einen schönen Tag auf der Rodelbahn.
Auf Platz zwei der Wunschliste steht ein vielfältigeres Freizeitangebot für junge Menschen. Einige der Befragten kritisieren die überschaubare Anzahl an Lokalen, Clubs und Kneipen. Auch der 23-jährige Tobias Scherer aus Rottach sieht die Auswahl an Freizeitangeboten für Jugendliche kritisch.
„Es gibt kaum Weggeh-Möglichkeiten für junge Leute. Hier im Tal wird sehr viel für den Tourismus getan, aber der einheimische Nachwuchs sollte dabei nicht vergessen werden.“ Um die Jugend hier im Tal zu halten, müsse man sich mehr einfallen lassen als Wander- und Trekkingangebote, so Scherer weiter.
Der Schein trügt
Doch ist es tatsächlich so, dass immer mehr junge Menschen vom Tegernsee in Städte wie München abwandern? Wir haben nachgeforscht und sind zu einem beruhigenden Ergebnis gekommen. Laut aktuellen Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung hält sich die Einwohnerzahl der 18- bis 25-Jährigen seit 2010 auf einem stabilen Niveau. In allen Gemeinden bis auf Rottach-Egern sind die Einwohnerzahlen in dieser Altersklasse von 2010 bis 2013 sogar gestiegen.
Als weitere Wünsche nannten die Talbewohner mehr Parkplätze und weniger Touristen. Eine Besucherin des Rottacher Weihnachtsmarkts äußerte ihre Bedenken: „Im Sommer sind die Straßen, Busse und Züge voll von Touristen. Als Anwohner hat man manchmal das Gefühl, von den Besuchern überrumpelt zu werden.“
Seid Ihr auch der Meinung, die Region sollte für Jugendliche attraktiver werden? Welche Wünsche oder Vorschläge habt Ihr für das Jahr 2015? Gerne könnt Ihr diesen Artikel kommentieren, wir freuen uns über Eure Ideen und Anregungen.
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