Reitham soll (noch) schöner werden

Der Reithamer Weiher ist am Ende. Das Wasser ist verschlammt und umgekippt, sämtliche Fische sind tot, das Uferbankett droht einzubrechen. Nicht einmal als Löschweiher kann er noch Verwendung finden. Das soll sich ändern.

So schön ist es am Reithamer Weiher. Und es soll noch schöner werden. / Foto: Bronisch
So schön ist es am Reithamer Weiher. Und es soll noch schöner werden. / Foto: Bronisch

Die Gemeinde Warngau hat sich vorgenommen, nacheinander alle Dorfweiher im Gemeindegebiet zu sanieren. Auf der Liste ganz oben steht Reitham. Cindy Scharein von der Gemeindeverwaltung hat zusammen mit Vertretern der Dorfgemeinschaft und dem Architekturbüro Huber eine Vorplanung erstellt. Derzeit, erklärte Scharein auf der Sitzung des Warngauer Gemeinderats, ist der Weiher zwar der Ortsmittelpunkt, kann aber nur eingeschränkt genutzt werden. Es fehlt die „Aufenthaltsqualität“.

Damit er nicht nur als Wasserfläche wahrgenommen wird, sondern zu einem Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft werden kann, hat die Arbeitsgruppe eine ganze Reihe von Vorschlägen erstellt. Uferbereiche sollen angelegt werden, einer davon als Liegewiese mit Zugang direkt zum Weiher. Ein Spazierweg soll rund um den Weiher führen und von mehreren Stellen aus zu betreten sein. Auch an Sitzbänke entlang des Rundwegs ist gedacht. Das zentrale Weiherhäusl soll einen Terrassenbereich mit Bestuhlung und einen eigenen Steg bekommen.

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Vielleicht sogar ein Badeweiher

Auch rund um den Weiher ist an Veränderungen gedacht. Der Maibaumplatz und der Straßenbereich können in die Umgestaltung einbezogen werden. Der Straßenbelag kann farblich abgehoben werden, damit Autofahrer sehen, dass sie in eine verkehrsberuhigte Zone einfahren. Die Bushaltestelle soll gepflastert werden und Fahrradstellplätze bekommen.

Und natürlich soll auch der Weiher selbst saniert werden. Das Straßenwasser, das bisher in den Weiher fließt, kann abgeleitet und durch Bodenversickerung gereinigt werden. Auch an eine Sanierung des Zulaufs ist gedacht. Am Ende könnte das Wasser sogar Badequalität erreichen. Im Zuge der Umgestaltungsmaßnahmen ist auch an die Anlage einer Löschwasserzisterne gedacht.

Die Dorfgemeinschaft profitiert

Hier und da berührt die Planung anliegende Grundstückseigentümer. Sie haben bereits ihr Einverständnis signalisiert. Die Pflege der Grünflächen und Wege soll von der Dorfgemeinschaft übernommen werden. Auch darüber hat es bereits Gespräche und Zustimmung aus Reitham gegeben. Ein schöner Nebeneffekt: Das könnte die gute Reithamer Dorfgemeinschaft weiter vertiefen.

Die erste Vorplanung für die Dorfplatzerneuerung in Warngau. / Quelle: Gemeinde Warngau
Die erste Vorplanung für die Dorfplatzerneuerung in Warngau. / Quelle: Gemeinde Warngau

Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich nach den derzeitigen Schätzungen auf rund 174 000 Euro. Erste Mittel sind dafür im Haushalt der Gemeinde schon bereitgestellt. Aber vor allem möchte die Gemeinde Fördermittel aus einem Programm abrufen, das erst seit kurzem vom Amt für ländliche Entwicklung angeboten wird. Zwischen 40 und 60 Prozent der Kosten, die für die Dorfplatzerneuerung aufgewendet werden, können erstattet werden.

Gemeinderat Adolf Schwarzer (CSU), selbst in Reitham zu Hause, begrüßte die geplante Weihersanierung. „Aber 174 000 Euro machen mich schwindelig.“ Auf Nachfrage von Marlene Hupfauer (FWG)  erklärte Scharein auch, dass die Förderung keineswegs sicher sei. Aber die Chancen stünden gut, denn das Programm sei neu und es gebe noch nicht viele Bewerber. Die reine Weihersanierung ohne Dorfplatzerneuerung koste auch schon um die 100 000 Euro, ergänzte Bürgermeister Klaus Thurnhuber.

Keine Planung nur für die Förderung

Anton Bader (FWG) äußerte die Befürchtung, dass die anderen Orte mit Weiher – zum Beispiel Osterwarngau und Lochham – dann auch so etwas haben wollen. “Prinzipiell gefällt mir die Planung jetzt nicht ganz schlecht”, meinte er. „Auch das mit der Pflege ist gut, aber ich habe die Befürchtung, dass die Arbeit gar nicht so wenig ist und ob das dann gewährleistet werden kann?“ Dafür brauche es schon eine vertraglich Regelung über einen längeren Zeitraum.

Gegenüber den Befürchtungen, dass hier ausufernde Kosten entstehen, erklärte der Bürgermeister, dass man auf keinen Fall Maßnahmen nur deshalb ergreifen wolle, weil es für sie Förderungen gebe. Außerdem sei die Gemeinde nicht gezwungen, alle zunächst geplanten Maßnahmen auch durchzuführen. Jetzt gehe es erst einmal darum, die mögliche Höhe der Fördergelder zu berechnen. Und dafür brauche es eben den Beschluss der Gemeinde. Unter der Voraussetzung, nach der Zuschussgewährung noch einmal zu entscheiden, was wirklich gemacht werden soll, segnete der Gemeinderat den Vorschlag des Bürgermeisters schließlich einstimmig ab.

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