Lange Zeit war es ruhig um das Wiesseer Kurareal. Vor allem die Investorensuche beschäftigte die Verantwortlichen im Rathaus rund um Bürgermeister Peter Höß. Anfang November ging man dann mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, man habe insgesamt drei Investoren, die interessiert seien. Namen wollte man damals allerdings noch nicht nennen.
Insbesondere ein Investor zeigte laut Peter Bachmann, Geschäftsführer der beiden Besitzgesellschaften des Jodschwefelbad-Areals, Interesse an einem Gesundheitszentrum mit Ärztezentrum und Jodschwefelbadbereich. „Er steht Gewehr bei Fuß und würde lieber heute als morgen anfangen. Zudem hätte er auch einen Hotelinvestor an der Hand“, so Bachmann in der damaligen Sitzung. Bis Ende vergangenen Jahres wollte dieser seine Pläne vorlegen.
Startschuss für das Gesundheitszentrum
Am kommenden Donnerstag geht das Projekt mit geschätzten Kosten von etwa 120 Millionen Euro in eine neue Phase. Dann nämlich stehen die Ausschreibungen für das Großprojekt Gesundheitszentrum an. „Das ist der Startschuss, der nächste Schritt auf der Skala“, erklärt Wiessees Geschäftsleiter Michael Herrmann.
Es sei von Anfang an klar gewesen, dass das Projekt ausgeschrieben werden müsse, erklärt Herrmann weiter. Nun sei das Paket jedoch so weit geschnürt, dass der Gemeinderat über die Ausschreibung entscheiden könne. „Alle Vorgespräche und Überlegungen sind abgeschlossen“, bestätigt auch Höß. Weil solche Gespräche eben dauerten, erfolge die Ausschreibung erst jetzt.
Wie es weitergehen soll, will Höß in der kommenden Sitzung am Donnerstag ausführlich erklären. Namen der Investoren will Höß allerdings auch dann nicht verraten. „Das würde die ganze Ausschreibung ad absurdum führen“, erklärt der Bürgermeister. Man möchte sich in der Gemeinde nicht der Gefahr aussetzen, dass es wegen ungleicher Wettbewerbsbedingungen zu möglichen Klagen von abgeschlagenen Investoren kommen könnte. Das Ausschreibungsverfahren markiert den Startschuss für das ambitionierte Unternehmen. Doch jetzt gehe es Schlag auf Schlag, glaubt der Bürgermeister.
Neresheimer im Urlaub
Einer der schärfsten Kritiker der Pläne um das Jodschwefelbad-Areal wird im Übrigen bei der Sitzung am Donnerstag gar nicht dabei sein. Rolf Neresheimer weilt aus persönlichen Gründen derzeit länger in Italien.
Von der Ausschreibung habe er am Telefon erfahren. Er selber glaubt aber nicht, dass seine Anwesenheit im Gemeinderat einen großen Unterschied machen würde. „Ich bin Realist geworden. Ich glaube, dass meine Beiträge auf den Verlauf der Entscheidungsfindung wenig Einfluss nehmen“, so Neresheimer.
Neben der Ausschreibung wird es am Donnerstag auch noch um eine Neubesetzung in der Wiesseer Tourist Information gehen. Die bisherige Leiterin Sandra Kern übernimmt anderweitige Aufgaben in der TTT. Für sie wird nun ein Nachfolger gesucht. Die Sitzung beginnt am Donnerstag um 18 Uhr im Sitzungssaal des Wiesseer Rathauses.
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