Ampel aus – Verkehr fließt

Starker Schneefall, schlechte Sicht und extreme Glätte – so sieht der Albtraum eines jeden Autofahrers aus. Dieser Albtraum wurde gestern am Gmunder Berg auf der B 318 zur Realität. Die Ampel an der Kreuzung soll eigentlich als Hilfestellung dienen. Gestern Nachmittag wurde die Ampel aber abgeschaltet- und das aus guten Gründen.

Autofahrer hatten gstern vor allem an der Kreuzung beim Gmunder Berg mit extremer Glätte zu kämpfen
Autofahrer hatten gestern vor allem an der Kreuzung am Gmunder Berg mit extremer Glätte zu kämpfen.

Starker Schneefall, Eis, spiegelglatte Fahrbahnen. Damit haben die Autofahrer im Tegernseer Tal seit zwei Tagen zu kämpfen. Am Gmunder Berg kam der Verkehr daher gestern Abend zeitweise zum Erliegen. Lange Staus waren die Folge. Aus diesem Grund entschied sich die Straßenmeisterei Hausham gestern für eine – auf den ersten Blick – ungewöhnliche Maßnahme: Um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten, wurde die Ampel am Fuße des Gmunder Bergs auf der B 318 ausgeschaltet.

Mehr Unfälle durch rote Ampel

Hubert Maier von der Straßenmeisterei Hausham erklärt, dass man die Ampel gestern Nachmittag aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet hat. Man wollte dadurch Auffahrunfälle verhindern. „Diese Maßnahme machen wir hier schon seit Jahren. Nicht nur in Gmund, an allen Berghängen erweist sich diese Maßnahme als sinnvoll“, so Maier.

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Doch warum sollte man eine Ampel ausschalten, wenn der Verkehr eh stockt und die Autos im Stau stecken? Wolfgang Strobl, Verkehrsexperte bei der Polizeiinspektion Bad Wiessee, erklärt, warum sich eine Abschaltung der Ampelanlagen in einer solchen Extremsituation als sinnvoll erweist:

Es geht vor allem um die Fahrzeuge, die von oben kommen. Würde die Ampel rot zeigen, bleiben die Fahrzeuge unten an der Ampel stehen. Die von oben kommenden Autos rutschen und können nicht mehr bremsen. Somit erhöhen sich die Auffahrunfälle.

Deshalb sei es sinnvoller, den Verkehrsfluss nicht anzuhalten, auch nicht bei zähfließendem Verkehr, so Strobl weiter. Außerdem erklärt er: „Seit 14 Jahren bin ich jetzt schon in der Polizeiinspektion Bad Wiessee und kann seitdem von keinem Unfall berichten, der sich im Winter aufgrund dieser Maßnahme ereignet hätte.“

Darüber hinaus soll die Abschaltung der Ampelanlagen den von unten kommenden Autos die Auffahrt auf den Berg erleichtern. Vor allem für Lastwagen sei es wichtig, einen gewissen Schwung erreichen zu können. Blieben diese direkt unten am Berg an einer roten Ampel stehen und sollten dann den Gmunder Berg hochfahren, könne es leichter passieren, dass die Reifen durchdrehten, so Strobl.

Auch der Gmunder Verkehrsexperte Anton Grafwallner sieht diese Maßnahme der Straßenmeisterei als sinnvoll an. „Im besten Fall leitet die Polizei in solch einer Situation den Verkehr vor Ort“, so Grafwallner. Strobl berichtet, dass die Polizei auch gestern vor Ort war, um den Verkehr anfangs zu regeln. Aus Sicherheitsmaßnahmen zieht sich die Polizei aber zurück, wenn sich der Verkehrsfluss eingependelt hat. Mittlerweile hat sich nicht nur das Wetter entspannt. Auch die Ampel am Gmunder Berg ist wieder in Betrieb und der Verkehr fließt.

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