Wie Ende Februar berichtet, stand die Option im Raum, dass der Mietvertrag zwischen Paranet als Betreiber der Traglufthalle am Moarhölzl und dem Landratsamt früher endet. Gegenüber der Holzkirchner Stimme erklärte Paranet-Sprecher Raphael Hock, dass ein früherer Termin als der 30. April von Seiten seiner Firma möglich wäre.
Dies entspreche dem Interesse der Oberbayerischen Regierung und auch dem Landkreis selbst, erklärte Hock. Man verstehe sich als Partner der Kommunen, weshalb man dem Wunsch nicht im Wege stehen möchte. Insofern könnte sich auch ein gleichzeitiger Abbau ergeben.
Doch nun heißt es aus dem Miesbacher Landratsamt: der Vertrag wird wie vorgesehen erfüllt. Heißt: erst zum 30. April soll die Holzkirchner Halle komplett abgebaut sein. Vorher schafft es das Landratsamt nicht, die noch verbliebenen Asylbewerber adäquat unterzubringen. Die Unterbringung der übrigen Bewohner soll frühestens ab Mitte März über die Bühne gehen.
Ursprünglicher Artikel vom 28. Februar:
Die ersten Asylbewerber sind schon am 11. Januar aus der Traglufthalle in Rottach-Egern in ihre neuen Unterkünfte gezogen. Nach und nach hat das Landratsamt die rund 87 Bewohner auf den gesamten Landkreis verteilt – in verschiedene Unterkünfte in Bayrischzell, Otterfing, Fischbachau, Valley, Weyarn, Schliersee, Hausham, Miesbach und Bad Wiessee. Seit dem 10. Februar ist die Halle unbewohnt.
Raphael Hock, Assistent der Geschäftsleitung von Paranet Deutschland GmbH, die die Traglufthalle am Birkenmoos und am Moarhölzl aufgestellt hat, erklärt auf Nachfrage, dass der Abbau der 1.200 Quadratmeter großen Halle in den nächsten sechs Wochen stattfinden werde. Wann genau, sei derzeit noch nicht absehbar. Man rechne allerdings damit, dass man in der kommenden Woche damit beginnen könne.
Holzkirchner Traglufthalle soll zeitgleich abgebaut werden
Rund zehn bis zwölf Mann werden dann mit dem Abbau beschäftigt sein. Eine umfangreiche Dokumentation und Logistik sei neben der Beschaffung von Baumaschinen ebenfalls nötig. „Wie teuer so ein Abbau dann letztendlich wird, hängt hauptsächlich von den Arbeitsstunden ab“, so Hock zu den Kosten. In Absprache mit dem Landkreis Miesbach wolle man aber nicht nur die Rottacher Halle liquidieren. Auch bei der Holzkirchner Traglufthalle soll der Vertrag früher als geplant aufgehoben werden.
Dies entspreche dem Interesse der Oberbayerischen Regierung und auch dem Landkreis selbst, sagt Hock. Man verstehe sich als Partner der Kommunen, weshalb man dem Wunsch nicht im Wege stehen möchte. Insofern könnte sich auch ein gleichzeitiger Abbau ergeben.
Die Halle in Holzkirchen sollte eigentlich erst im April geschlossen werden. Nach wie vor fehlen für etliche der rund 190 Bewohner dort Wohnungen. 30 ziehen in einigen Wochen in die Räume der ehemaligen Polizeiinspektion in der Frühlingsstraße. Die Regierung von Oberbayern stellt das Gebäude zur Verfügung. Was mit den restlichen Flüchtlingen passiert, ist noch unklar. Doch Nemitz beruhigte vor einigen Wochen und betonte:
Im schlimmsten Fall hat die Regierung von Oberbayern ihre Unterstützung bei der Unterbringung außerhalb des Landkreises zugesichert.
Doch neben den Asylunterkünften in Holzkirchen sind auch noch in anderen Gemeinden im Nordlandkreis Asylbewerber unterbgebracht. Wie geht es dort weiter? Und können eventuell Holzkirchner Flüchtlinge in den Kommunen aufgenommen werden?
Weyarn
In der Gemeinde Weyarn leben derzeit 58 Asylbewerber, verteilt auf zwei Einrichtungen. Mit dieser Zahl hat die Gemeinde ihr Soll übererfüllt. „Mehr geht nicht“, heißt es von Seiten des Rathauses.
Valley
Ähnlich sieht es in der Nachbargemeinde Valley aus. Dort leben momentan etwa 33 Flüchtlinge in den dafür bereitgestellten Containern. Einige Menschen aus der Rottacher Traglufthalle, die in den nächsten Wochen abgebaut wird, haben in Valley bereits eine neue Heimat auf Zeit gefunden. Bürgermeister Andreas Hallmannsecker konnte sogar zwei anerkannte Asylbewerber in Wohnungen unterbringen.
Warngau
Im Container hinter dem Kindergarten in Warngau leben momentan 55 Flüchtlinge, sieben von ihnen sind anerkannte Asylbewerber, das heißt sie dürfen hier bleiben und arbeiten. Doch mit Wohnungen für sie sieht es in Warngau düster aus, trotz fieberhafter Suche der Verantwortlichen. Ob nach der Schließung der Holzkirchner Traglufthalle Bewohner von dort nach Warngau verlegt werden, ist laut Auskunft aus der Gemeinde bis dato unklar.
SOCIAL MEDIA SEITEN