So viele Zugriffe wie im ganzen Jahr

Erst kürzlich berichteten wir, dass Einheimische eine Internet-Mitfahrzentrale nutzen können. Die Reaktionen der Leser machten deutlich: Kaum jemand kannte das Angebot bisher. Doch der Artikel scheint Wirkung zu zeigen.

Die Angebote auf der Mitfahrzentrale sind von drei auf sieben gestiegen / Zur Website einfach auf das Bild klicken.

Seit knapp zehn Jahren zahlen die Talgemeinden jährlich einen Betrag von jeweils 119 Euro an eine Mitfahrzentrale im Internet, damit Einheimische den Service kostenlos nutzen können. Auch Holzkirchen ist Mitglied. Das Konzept: Über die MiFaZ können sich Bewohner finden, um gemeinsam regelmäßig zur Arbeit und wieder nach Hause zu fahren oder um größere private Fahrten zu unternehmen. Das spart Geld und Ressourcen.

Doch das Problem: Kaum jemand wusste, dass es dieses Portal für Holzkirchen und Umgebung gibt. Vor allem auf Facebook zeigten sich Leser überrascht: Kommentare wie „Davon höre ich zum ersten Mal“ oder „Wusste das überhaupt wer?“ drückten Verwunderung aus.

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Mehr Zugriffe auf MiFaZ

Und auch die Statistik bestätigte dies: Seit 2007 waren es 5062 Zugriffe auf die Internetseite, das heißt rund 500 pro Jahr. Wie viele Fahrgemeinschaften davon am Ende allerdings wirklich entstehen, könne laut Nora Boschatzke vom MiFaZ-Team in Adendorf leider nicht erfasst werden.

Doch der Stimme-Artikel scheint laut Boschatzke Wirkung gezeigt zu haben: „In den vergangenen zwei Wochen bin ich mehrfach über Neuregistrierungen und Support-Anfragen ‘gestolpert’ aus Ortschaften, die mir bekannt vorkamen.“ Ein Blick in die Statistik habe es ihr dann bestätigt:

Seit Erscheinen des Artikels hat die Aktivität auf dem MiFaZ-Portal stark zugenommen. Die Besucherzahl war beinahe so hoch wie im gesamten Jahr 2016.

So sollen laut Boschatzke mehr als 60 Prozent konkret nach Angeboten gesucht und davon rund zehn Prozent einen eigenen Eintrag erstellt haben. Die Anzahl der Einträge habe sich demnach verdoppelt. „Wir haben inzwischen unsere Statistik-Anwendung erweitert, so dass ich sehen kann, dass es in diesen zwei Wochen zwei Kontaktaufnahmen direkt über das System gab.“ Wie viele Kontakte dann zustande kamen, könne allerdings noch immer nicht nachvollzogen werden.

Bürgermeister stimmen über Beteiligung ab

Gerhard Hofmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Rottach-Egern, äußerte sich jedoch zuletzt eher kritisch: „Man kann die Beteiligung an der MiFaZ hinterfragen.“ Er kündigte an, dem Rottacher Bürgermeister Christian Köck vorzuschlagen, das Thema bei der nächsten Bürgermeister-Dienstbesprechung auf die Tagesordnung zu setzen. Diese ist im Tal auf Mitte März terminiert. Die nächste Bürgermeister-Dienstbesprechung für den gesamten Landkreis findet bereits Anfang März statt.

Boschatzke will die Zweifel mit den neuen Zahlen scheinbar zerstreuen: „Es scheint, dass schon mit wenig Öffentlichkeitsarbeit aus der im Grunde guten Idee an dieser Stelle eine ‘rundum gute Sache’ werden kann.“ Sie hofft, dass sie die Gemeinden nach dem Start der überarbeiteten Version des Portals „für ein oder zwei kleine, aber gezielte Marketingmaßnahmen gewinnen“ könne.

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