Holzkirchner Flüchtlingsumzug ist geschafft

Seit März vergangenen Jahres sind die Flüchtlingszahlen im Landkreis stetig zurückgegangen. Jetzt ist auch die Traglufthalle in Holzkirchen geräumt. Dennoch bleiben der Gemeinde 118 Flüchtlinge erhalten.

Die Flüchtlinge aus der Holzkirchner Traglufthalle mussten alle im März umziehen. / Archivbild.

Mit Stand vom 31. Oktober vergangenen Jahres lebten im Landkreis 966 Flüchtlinge. 48 weniger als noch im März davor. Bis zum Jahresende hatte sich diese Zahl auf 946 verringert. Aktuell sind es nur noch 897 Flüchtlinge, die im Landkreis Miesbach untergebracht sind.

Weiter gestiegen ist dagegen die Zahl der anerkannten, bleibeberechtigten Asylbewerber. Waren es im Dezember vergangenen Jahres insgesamt noch 176, so sind es jetzt 199, die ihre staatlichen Unterkünfte verlassen und sich eine eigene Wohnung suchen müssen.

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Rottach-Egern: Von 90 auf fünf Flüchtlinge

Zuletzt waren 239 Asylbewerber und anerkannte Bleibeberechtigte in den Traglufthallen untergebracht. Davon wohnten 151 in der Holzkirchner Traglufthalle, 88 in der Rottacher. Bedingt durch deren Abbau mussten Alternativen für die Unterbringung der Flüchtlinge gefunden werden, was dem Landratsamt zunächst Schwierigkeiten bereitete. Da nicht ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten für alle Geflüchteten vorhanden waren, habe man „Wohnraum-Akquise“ betrieben, so erklärte die Behörde.

Wie berichtet, zogen die ersten Asylbewerber aus der Rottacher Traglufthalle schon Anfang des Jahres in ihre neuen Unterkünfte. Sie wurden dabei auf den gesamten Landkreis verteilt: Bayrischzell, Otterfing, Fischbachau, Valley, Weyarn, Schliersee, Hausham, Miesbach und Bad Wiessee.

So sank die Zahl der Flüchtlinge der Gemeinde Rottach-Egern mit Stand vom Januar von 90 auf aktuell nur noch 5. Zu spüren war auch die Auswirkung der Sammelabschiebungen von afghanischen Flüchtlingen, die sich in der Rottacher Traglufthalle aufhielten. Neue Flüchtlinge sollen in Rottach-Egern nicht mehr untergebracht werden, wie der Pressesprecher des Landratsamts Birger Nemitz bereits Anfang Januar erklärte.

Nach Traglufthallen-Abbau

Anders sieht es dagegen in Holzkirchen aus. Im Gegensatz zu Rottach werden viele Asylbewerber in der Gemeinde bleiben, auch wenn die Halle Ende des Monats abgebaut ist. Laut Nemitz hat man für die verbliebenen Asylbewerber aus der Traglufthalle Holzkirchen aber eine Lösung gefunden. Bereits im Laufe des vergangenen Monats wurden sämtliche Flüchtlinge wie folgt untergebracht:

35 Personen zogen in die alte Polizeiwache, die von der Regierung von Oberbayern betrieben wird. Weitere sieben sind in eine neue Unterkunft in der Breitensteinstraße 8 eingezogen, einem sogenannten Dreispänner. Dort hat das Landratsamt zwei Wohnungen angemietet.

Zusätzlich konnten 19 Asylbewerber in Warngau, Valley, Otterfing, Miesbach und Tegernsee untergebracht werden. Für 48 Asylbewerber konnte hingegen keine Wohnmöglichkeit gefunden werden, sie mussten den Landkreis verlassen und wurden von der Regierung von Oberbayern in Penzberg untergebracht.

Noch 118 Flüchtlinge in Holzkirchen

Für viele der Bewohner ist der Umzug hart, sie hatten sich an das Leben in Holzkirchen gewöhnt und wollten nicht umziehen. Dennoch macht Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis den Bewohnern Hoffnung: „Sie alle kommen in deutlich bessere Unterkünfte als in eine Traglufthalle“, so von Löwis.

Insgesamt lebten Ende Oktober in Holzkirchen noch knapp 200 Flüchtlinge, im Tegernseer Tal 206. Mit Stand vom 31. März sind es nur noch 118 in Holzkirchen und 166 im Tegernseer Tal. Während es im ganzen Freistaat mehr als 7.000 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge gibt, sind es derzeit im gesamten Landkreis 67. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Januar und Februar mit 68, und März mit 67 nicht gravierend geändert.

Und hier die aktuellen Asylbewerberzahlen im Landkreis von Januar bis April:

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