Der Skicross Weltcup am Tegernsee, so stand es überall auf dem Gelände am Oedberg angeschrieben. Für den geneigten Einheimischen klingt das zunächst paradox. Kann man den See doch höchstens vom „Gipfel“ aus mit zusammengekniffenen Augen erkennen.
Doch von der Vermarktung her macht das Ganze natürlich Sinn. Ist Tegernsee doch das wohl weltweit bekanntere Schlagwort als Ostin. Und schließlich ist der See ja tatsächlich nur wenige Minuten entfernt.
Beste Werbung für den Tegernsee
Doch für das Tegernseer Tal macht eine solche Bezeichnung auch aus anderen Überlegungen Sinn. Denn nicht nur Ostin kann von dem großen Namen Tegernsee profitieren, sondern auch die Region durch die professionelle Organisation am und um den Oedberg an diesem Weltcup-Wochenende. Sei es bei der Einteilung der Parkplätze durch die Feuerwehr oder die Betreuung der Sportler durch die zahlreichen Freiwilligen.
Da kann eine TTT um Tourismuschef Georg Overs noch so viel Zeit und Geld in die Vermarktung investieren, nichts wirkt so motivierend, wie wenn die zahlreichen Gäste von den Menschen vor Ort begeistert sind. Wenn sie sich in der Region gut aufgehoben und betreut fühlen.
Und dieser Tenor war über die gesamten drei Tage hinweg herauszuhören. Sowohl Zuschauer als auch Veranstalter lobten den reibungslosen Ablauf. Auch die Sportler, die ja schon den einen oder anderen Weltcup miterlebt haben, zeigten sich vom Skicross Weltcup am Tegernsee mehr als angetan. Es sei eines der bestorganisierten Rennen der Saison gewesen, bekam man als Standardantwort, wenn man sich im Teilnehmerfeld umhörte.
„Weltcup veranstaltet der Skiclub nicht allein”
Möglich gemacht haben das der Skiclub Ostin und natürlich die rund 380 ehrenamtlichen Helfer aus der Region, die ihre Freizeit in das Gelingen der Veranstaltung investiert haben. „Einen Weltcup veranstaltet der Skiclub nicht alleine, das ist nicht möglich“, betonte daher auch SC-Vorstand Georg Reisberger gegenüber der Tegernseer Stimme. Eine solche Veranstaltung austragen zu dürfen, sei für alle Sportler einfach ganz was Besonderes.
Und natürlich haben auch die Zuschauer ihren Teil dazu beigetragen. Am Freitag Nachmittag bei den Qualifikationsrennen war die Tribüne schon gut gefüllt. Am Abend schauten sich 2.000 Zuseher das Konzert von LaBrassBanda an. Gestern waren es dann bereits 4.000, die am Oedberg für richtig Stimmung sorgten. Und heute kamen gefühlt nochmal mehr an den bestens präparierten Hang.
Und natürlich war der Jubel immer dann ganz besonders groß, wenn der einheimische Skicrosser Simon Stickl die Piste hinabraste. Mit seinem Platz unter den Top 16 hat der Lokalmatador heute wohl auch persönlich einen versöhnlichen Abschluss mit seinem Heimweltcup gefunden. Mit einer Stimmung, die er so nirgends anders erlebt.
Hier noch einmal die besten Bilder vom Sonntag. Alle Fotos: Felix Wolf:
SOCIAL MEDIA SEITEN