Dem Bäckermeister Martin Kuhn ist in der Vergangenheit aus der Deckung des Internets so manche kleine Niedertracht widerfahren. Vom “Aufbäcker” Kuhn war die Rede, und sein Backwarensortiment wurde ebenso schlecht geredet wie seine unternehmerische Expansion – und am Ende auch seine Idee, am HEP-Kreisel eine Art neues Holzkirchner Stammhaus zu bauen, mit großem Café- und Außenbereich.
Jetzt ist es fertig und eröffnet, das “Café am Kreisel”, bereits neugierig bis gut besucht, aber von manchen bereits schon wieder als “Café Greislig” prophylaktisch verschmäht. Abgesehen davon, dass das nicht besonders kreativ ist und uns ob der Lage vis-à-vis der Polizeiwache “Gendarmengarten” viel besser gefallen würde, könnte man einfach auch mal das Herummäkeln aufhören oder sich für sinnvolle Dinge aufsparen. Motzen und mäkeln will nämlich gelernt sein, und ist jeweils da einzusetzen, wo man der berühmte Reißnagel in trägen Hintern sein kann – und letzteren kann man dem Herrn Kuhn nun wirklich nicht attestieren. Im Gegenteil.
“Unternehmen heißt unternehmen, nicht unterlassen” – für sein Credo hat Martin Kuhn am Gendarmengarten wirklich den Beweis erbracht – und dafür gebührt ihm Respekt. Auch dafür, dass er uns vorgemacht hat, dass man in Holzkirchen einfach mittlerweile ein bisschen größer denken muss. Endlich! Hasenfüßige und im Anschluss von Kritikern zerfetzte Konzepte haben wir in Holzkirchen mittlerweile genug erlebt. Herausgekommen ist Stillstand, gastronomische Brache und das ewige Lamento, dass es nichts gibt.
Eine Beurteilung der Einrichtung, des Sortiments oder der Speisekarte darf an dieser Stelle unterbleiben – jeder möge sich seinem Geschmack entsprechend ein Urteil bilden und es danach aber bitteschön nicht zur Staatsraison erheben. Fakt ist: Kuhn hat dort geschafft, was am Marktplatz einfach nicht gelingen mag, oder was man an den Außen- und Dachanlagen des HEP und in den “Arkaden” des Oberbräugeländes versäumt hat: Ein großes, modernes Café mit einem großen, sonnigen Außenbereich. Einen wirklichen Treffpunkt, der verlässliche Öffnungszeiten haben und solide geführt sein dürfte. Da, meinen wir, sollte man Neid und Griesgrämigkeit für einen Moment mit einer Tasse Kaffee hinunterschlucken – und sich ruhig auch mal freuen!
A propos hinunterschlucken: Jetzt in den Eisschrank neben dem “Bäckerstüberl” im Innenbereich zur 1605er Weiße noch das “Holzkirchner Gold” stellen, dann ist der Treffpunkt nach Lehrbuch perfekt. Hier bei uns, im Vorhof zum Paradies.
In diesem Sinne: Viel Erfolg, Herr Kuhn.
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