„Wir haben keinen Plan B mehr“

Heute gab das Landratsamt bekannt, dass wieder rund 30 Asylbewerber in der Tegernseer Turnhalle untergebracht werden. Dabei waren erst vor wenigen Wochen andere Flüchtlinge ausgezogen. Doch es fehlen dem Landratsamt schlicht die Alternativen. Und dabei ist das Soll des Landkreises noch lange nicht erfüllt.

In der Tegernseer Turnhalle müssen jetzt wieder Asylbewerber einziehen.
In die Tegernseer Turnhalle müssen jetzt wieder Asylbewerber einziehen.

Die Situation in Tegernsee um die Versorgung der Asylbewerber war angespannt. Wie bereits im Januar berichtet, mussten die bisherigen 39 Bewohner der Notunterkunft ausziehen. Wegen dieser Spannungen, die bis hin zur Essensverweigerung der Asylbewerber führten, sahen die Verantwortlichen die Turnhalle nicht als ideale Unterkunft an.

Lage ist angespannt

Seit heute ist nun bekannt, dass bald wieder neue Flüchtlinge nach Tegernsee kommen. Ende März sollen rund 30 Männer und Frauen in die Turnhalle einziehen. Diese stammen wieder aus verschiedenen Nationen. Die Vorbereitungen für den Bezug der Turnhalle sind bereits angelaufen. So muss beispielsweise erneut ein Sanitärcontainer aufgestellt werden.

Anzeige

Doch das dürfte wohl eines der geringeren Probleme sein. Die Bürger der Talgemeinden müssen zeitnah mit weiteren Ankömmlingen rechnen. Trotz der neuen Zuweisung an Flüchtlingen habe der Landkreis die vorgeschriebene Aufnahmequote noch nicht erfüllt, so Stefan Köck, Abteilungsleiter im Landratsamt Miesbach.

423 Asylbewerber sind derzeit im Landkreis Miesbach untergebracht. Bis Ende des Jahres werden es laut Prognosen der Regierung von Oberbayern rund 900 Personen sein. Weitere mögliche Notunterkünfte sind aber noch nicht in Sicht. Köck befürchtet: „Wenn wir keine Grundstücke oder geeigneten Unterkünfte finden, müssen wir wohl in absehbarer Zeit auch auf städtische oder gemeindliche Objekte zugreifen.“

Wir haben keinen Plan B mehr.

Nach der Halle in Gmund wird in Tegernsee nun die zweite Turnhalle im Tegernseer Tal mit Asylbewerbern belegt sein. Die Kreisbehörde sucht derzeit aber schon nach weiteren Turnhallen, die als Unterkunft für Asylbewerber vorbereitet werden können.

Hierfür suchen die Verantwortlichen zunächst nach kreiseigenen Unterkunftsmöglichkeiten. „Allerdings scheiden einige aufgrund der Nutzungsintensität aus, andere aus rechtlichen Gründen“, bedauert Köck.

Die Stadt Tegernsee einigte sich mit dem Landratsamt nun zumindest darauf, dass die Essensversorgung künftig wieder von der Mensa Tegernsee übernommen wird. Damit sollten zumindest die Probleme mit den Mahlzeiten für den Anfang geregelt sein.

————————————————————————
Sind Sie bei Facebook? Kein Ereignis mehr verpassen. Werde Fan: facebook.com/tegernseerstimme.de
————————————————————————

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner