Vor mehr als 50 Jahren wurde die Klinik im Alpenpark unter dem Namen „Alpensanatorium“ gegründet. Alt-Bundeskanzler Ludwig Erhard und der frühere Bundespräsident Walter Scheel ließen sich dort behandeln. Seit 2007 ist Ludwig Klitzsch Geschäftsführer. Er leitet die familiengeführte Privatklinik in dritter Generation und hat in den vergangenen acht Jahren rund neun Millionen Euro in die Modernisierung der Anlage investiert.
Heute wurde der Spatenstich für den Neubau eines weiteren Gebäudetraktes gesetzt. Ziel, so Klitzsch, sei es, die Klinik im Alpenpark zur modernsten und luxuriösesten Klinik der Region zu machen. Er versprach den Komfort eines 5-Sterne-Hotels. Die Klinik ist spezialisiert auf Anschlussbehandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen.
Vier Geschosse für sechs Millionen Euro
„Die Zeit für einen Neubau ist gekommen. Wir wollen mit dem Fortschritt gehen und weiter höchsten medizinischen Ansprüchen genügen“, so Klitzsch weiter. Für nochmals rund sechs Millionen Euro entsteht bis Frühjahr 2016 auf einer Fläche von 1.700 Quadratmetern ein Bau mit Keller und drei Vollgeschossen. Die Zahl der Betten erhöht sich von derzeit 120 auf dann 150. Die Gesamtfläche der Klinik beträgt schließlich über 10.000 Quadratmeter.
Der Neubau ist nicht unumstritten und sorgte in den vergangenen zwei Jahren sowohl für Spannungen zwischen den Gemeinden Bad Wiessee und Kreuth, als auch zwischen dem Klinikbetreiber und zwei Anwohnern. Die Klinik befindet sich in Ringsee und damit auf Kreuther Boden. Der Parkplatz liegt dagegen auf Wiesseer Grund.
Da mit dem Neubau der Klinik auch zusätzliche Parkplätze verbunden sind, mussten sich die beiden Talgemeinden daher zunächst auf ein Stellplatzkonzept einigen. Im Dezember 2013 wurde schließlich eine Einigung erzielt.
Gericht weist Klage zurück
Deutlich länger zog sich dagegen der Disput zwischen den Klinikbetreibern und einem Anwohner hin. Eine Erbengemeinschaft aus Mönchengladbach klagte gegen den neuen Bau. Ihr Ferienhaus liegt direkt neben der Klinik. Daher monierten die Eigentümer Lärmbelastung und mangelnden Sichtschutz. Doch die Klage wurde im Juli 2014 abgewiesen.
Klitzsch hätte gerne noch ein Geschoss höher gebaut. Doch da spielte der Kreuther Gemeinderat nicht mit. Dazu der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider heute:
Ich denke, es wurde eine Lösung gefunden, die der Gemeinde und den Klinikbetreibern entgegenkommt.
Gemeinsam mit Landrat Wolfgang Rzehak und dem Ehepaar Klitzsch setzte er den ersten symbolischen Spatenstich für das neue Gebäude. Dabei würdigte Rzehak die regionale Bedeutung der Reha-Klinik. „Der gute Ruf, den die Klinik genießt, wirkt sich auf den gesamten Landkreis positiv aus“, so der Landrat. Ob das auch die Anwohner so sehen und der Neubau geräuschlos über die Bühne gehen wird, darf zumindest bezweifelt werden.
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