Rekordjäger im Drachengewand

In der kommenden Woche ehrt Rottach-Egern seine Vereine. Denn die heimische Vereinskultur ist vielfältig. Von modern bis traditionell ist viel dabei. Vorab hat die TS zwei zunächst gegensätzliche Vereine genauer unter die Lupe genommen – und wurde überrascht.

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Am Donnerstag, den 16. April, findet das sechste Vereine-Treffen in Rottach-Egern statt. Es wird veranstaltet, um langjähriges ehrenamtliches Engagement im Heimatverein zu ehren. Los geht’s um 19:30 Uhr im Seeforum Rottach. Und bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Vereine in Rottach-Egern einiges zu bieten haben.

Aufbruch in neuen Höhen

Seit 1975 gibt es in Rottach-Egern einen Drachen- und Gleitschirmclub. Seitdem sorgt der Verein für Aufsehen. Breits im Jahr 1981 gelang es Kurt Weber als erstem Gleitschirmflieger, den Wildkogl nach Matrei in Osttirol zu überqueren. Zehn Jahre später machte Weber wieder von sich reden: Mit seinem 101 Kilometer langen Flug von Wallberg nach Golling gelang ihm der weiteste Drachenflug vom Wallberg.

Und auch heute noch wartet der Club mit immer neuen Aktionen auf, veranstaltet Wettbewerbe und schickt seine Mitglieder zu internationalen Wettkämpfen. Dieses Jahr geht es für Sebastian Huber und Martin Walleitner zu den Red Bull X-Alps. Das Event ist extrem: „Im Juli überqueren wir die Alpen. Über das Matterhorn und den Mont Blanc geht’s bis nach Monaco“, verrät Walleitner. Doch bis dahin muss noch fleißig trainiert werden.

Gebirgsschützen Rottach

Auf eine lange Geschichte pochen hingegen die Gebirgsschützen Rottach. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es die Vorgänger der Kompanie bereits. Ursprünglich sollten sie Bayern vor Eindringlingen und Feinden schützen. Dabei verteidigten sie ausschließlich ihren Hof und die engere Heimat.

Ihren Einsatz hatten sie auf historischen Schlachtfeldern: Für den Schutz der Heimat kämpften sie unter anderem im Dreißigjährigen Krieg sowie im Spanischen Erbfolgekrieg. Den grausamen Höhepunkt erreichten die Kriegseinsätze dann 1705 in der Schlacht in Sendling. Diese endete mit der Mordweihnacht. Damals wurden 1.031 wehrlose Bauern, darunter Männer aus Egern und Tegernsee, hinterhältig ermordet.

Die Gebirgsschützen in Rottach waren einst zur Verteidigung des Tals gedacht.
Die Gebirgsschützen in Rottach waren einst zur Verteidigung des Tals gedacht.

Heute haben sich die Gebirgsschützen dazu verpflichtet, „das heimische Volkstum in Tracht und Kunst, in Lied und Tanz“ zu schützen. „Uns sind besonders die Traditionen der christlichen Kirche sehr wichtig“, sagt Florian Baier von den Gebirgsschützen.

Aus diesem Grund fährt demnächst eine Abordnung der Kompanie nach Rom. Dort möchten die Rottacher ihr wohl berühmtestes Ehrenmitglied anlässlich seines Geburtstages würdigen: Benedikt XVI. Als Geschenk für den emeritierten Papst haben die Gebirgsschützen eine Kerze angefertigt, auf der das Päpstliche Wappen, ein Bild der Madonna sowie das Wappen der Rottacher zu sehen sind.

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