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Der Einmündungsbereich der Bundesstraße 307 zur Wallbergstraße war lange Zeit ein Unfallschwerpunkt. Deshalb entschlossen sich die Gemeinden Kreuth und Rottach-Egern, zusammen mit dem Straßenbauamt den Straßenverlauf neu zu gestalten.
Die lange Diskussion um einen Kreisverkehr an der besagten Kreuzung wurde aufgrund der hohen Kosten von rund 700.000 Euro verworfen. Stattdessen entschied man sich für die wesentlich günstigere Lösung, die Abbiegespuren zu verändern.
Hätte ein Kreisverkehr den tödlichen Unfall verhindert?
Noch bis vor Kurzem hatte sich die neue Verkehrsregelung bewährt. Doch am vergangenen Samstag kam ein Motorradfahrer an der besagten Kreuzung beim Abbiegen ums Leben. Trotz neuer Abbiegespuren.
Ein zweiter Motorradunfall ereignete sich erst gestern Abend. Eine 31-jährige Holzkirchnerin fuhr offenbar viel zu schnell in die Kurve – und kam von der Straße ab. Kritiker bemängeln jetzt ein Sparen an falscher Stelle. Zweifel kommen auf, ob ein Kreisverkehr nicht doch die sicherere Lösung gewesen wäre.
Die Polizei sieht das anders. Die Beamten gehen davon aus, dass der Unfall am vergangenen Samstag durch die „Altersschwäche des Autofahrers“ verursacht wurde. Die neu strukturierte Kreuzung in Höhe der Naturkäserei und Wallbergeinfahrt in Kreuth sei nach dem Umbau kein Unfallschwerpunkt mehr gewesen, erklärte Wolfgang Strobl, Verkehrsexperte der Polizeiinspektion Bad Wiessee. Zum tödlichen Unfall letzten Samstag kann er nur so viel sagen:
Letztendlich ist festzustellen, dass der Motorradfahrer eindeutig zu sehen war und der Autofahrer eigentlich keine hohe Geschwindigkeit hatte.
Er ist daher überzeugt, dass das neue System aufgeht. Der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider hielt sich mit einer Einschätzung zurück: „Ich habe noch nicht erfahren, warum sich der gestrige Unfall ereignet hat. Deshalb kann ich auch nicht behaupten, dass ein Kreisverkehr den Unfall verhindert hätte.“
Das Straßenbauamt Rosenheim war für eine Stellungnahme heute nicht erreichbar. Bei der damaligen Entscheidung hatte die Behörde jedoch ebenfalls mit höheren Kosten sowie der fehlenden Fläche für einen Kreisverkehr argumentiert.
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