Lebensgefahr zwingt zum Handeln

Ein privater Bahnübergang in Gmund wird zum Problem. Aufgrund des großen Sicherheitsrisikos wird der Netzbetreiber Tegernsee-Bahn den Übergang schließen. Die Gemeinde Gmund muss nun eine Alternative für betroffene Landwirte schaffen.

Der unbeschrankte Bahnübergang in Gmund soll geschlossen werden.
Der unbeschrankte Bahnübergang in Gmund soll geschlossen werden.

In Moosrain gibt es einen privaten Bahnübergang, der nun zeitnah geschlossen werden muss. Dort herrsche Lebensgefahr, da der Übergang keine Schranken besitzt. “Allerdings ist der Bahnübergang in privatem Besitz,” erklärt Florian Ruml, Geschäftsleiter der Gemeinde Gmund. Zwar kann der Besitzer das Übergangsrecht auf andere übertragen, „doch wenn irgendetwas passiert, dann ist er allein haftbar für den Unfall“.

Das Problem: Derzeit achtet kaum jemand auf die Beschilderung, die den Bahnübergang als privat kennzeichnet. Oft passiert es daher, dass Außenstehende, wie beispielsweise Imker, den Übergang nutzen. Zwar hat die Gemeinde extra Parkplätze wenige Meter vor dem Bahnübergang geschaffen, dennoch hält sich kaum einer an die Vorschriften. Der Netzbetreiber Tegernsee-Bahn hat daraufhin beschlossen, den Bahnübergang zu schließen.

Anzeige

Doch für Landwirte ist der Erhalt dieses Bahnübergangs wichtig. Sie müssen zu ihren Wiesen und Holzbeständen gelangen. Daher hat Gmund in der vergangenen Gemeinderatssitzung über eine mögliche Alternative diskutiert. Dass die Landwirte über den bestehenden Bahnübergang circa 500 Meter weiter fahren, würde einen großen Umweg bedeuten. Daher gibt es lediglich eine akzeptable Möglichkeit: einen neuen Weg.

Damm-Weg soll nicht in Anspruch genommen werden

Dafür muss die Gemeinde einen Teil ihres Grundstücks mit dem eines Nachbargrundstücks tauschen. Der Besitzer des Grundstücks ist damit einverstanden.

So kann die Gemeinde durch den Wald einen Weg schaffen, sodass Landwirte und Co. trotz Schließung des Bahnübergangs ihre Bestände erreichen können. Bürgermeister Georg von Preysing ist überzeugt, dass es die einzig richtige Lösung sei. Aber Vorsicht: Auch die Umwelt dürfe keinen Schaden durch einen neuen Forst- und Landweg nehmen:

Der Eingriff in die Natur ist durch den Weg eher bescheiden, trotzdem muss das die Naturschutzbehörde erst prüfen.

Am Ende haben sich die Ratsmitglieder mit 19 zu einer Stimme für den neuen Schotterweg durch den Wald auf dem Gemeindegrundstück entschieden. Wie Geschäftsleiter Ruml erklärt, möchte die Gemeinde Gmund jetzt noch prüfen, ob der Bahnübergang für Fußgänger weiterhin offen bleiben kann, ohne dass der Besitzer haftbar bleibt.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein