„Hallo Omi, rate mal wer dran ist?“ Wer diesen Satz am Telefon zu hören bekommt, doch die Stimme nicht erkennt, sollte besser schnell auflegen. In Oberbayern sind aktuell wieder Trickbetrüger in Aktion, die vor allem ältere Menschen um ihr Geld bringen.
Die Masche dieser so genannten Enkel-Trickbetrüger ist einfach: Ein Disponent ruft aus dem Ausland bei älteren Menschen an und gibt sich als naher Verwandter, meist als Enkelkind, aus. Im Verlauf des Gesprächs gewinnen sie so das Vertrauen der Opfer und bitten sie später um Geld. Sie geben Gründe wie einen Unfall, einen Immobilienkauf oder ein anderes Ereignis an, für das sie unverzüglich Geld benötigen. Oft handelt es sich um mehrere tausend Euro.
Fünfstelliger Euro-Betrag geklaut
Gehen die Opfer nicht sofort darauf ein, werden sie durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Fällt die „Oma“ oder der „Opa“ dann darauf rein und bietet dem Anrufer das Geld an, dauert es nicht lange, bis ein Komplize an der Haustür steht und das Geld entgegennimmt. Eine 77-jährige Rentnerin aus Bad Tölz wurde gestern so um einen fünfstelligen Betrag beklaut. Als die Polizei verständigt wurde, war der Geldabholer nicht mehr auffindbar.
Auch in anderen Regionen kam es zu solchen Fällen, unter anderem in Holzkirchen. Glücklicherweise erkannten die Opfer den versuchten Betrug, legten auf und verständigten die Polizei. Allein in den vergangenen Tagen wurden im südlichen Oberbayern über 27 Fälle bei der Polizei gemeldet. Paul Knott vom Polizeipräsidium Bad Wiessee kennt dieses Problem:
Im Tal gab es solche Fälle in letzter Zeit nicht, trotzdem kann es jeden Tag wieder dazu kommen.
Aufgrund dieser aktuellen Betrugsserie wurden die Fälle inzwischen an die Kriminalpolizei weitergegeben. Im Internet hat die Polizei Tipps zusammengestellt, um einen solchen Anruf schnell zu enttarnen. Dabei appelliert man vor allem an die ältere Bevölkerung, ein gesundes Misstrauen zu haben.
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