Etwa 40 Flüchtlinge sollen im Juli in das ehrwürdige ehemalige Hotel Rheinland an der Münchner Straße einziehen. Ursprünglich sollten es nur 25 sein. Doch mit der Nutzung des 1. Stockwerks sollen es nun mehr werden. Aus Brandschutzgründen dient nun nicht nur ein Stahlgerüst als Fluchtweg, das die Gemeinde vom Landratsamt mietet, auch die Elektrik musste durch die Nutzungsänderung auf den neuesten Stand gebracht werden. Für etwa 50.000 Euro.
Eingeplant waren Ende Dezember dafür nur ca. 12.000 Euro. Eine Kostensteigerung um das Vierfache. Fraglich bleibt damit, ob die Rechnung für die Gemeinde aufgeht, wenn sie das Gebäude nur zwei Jahre vermietet. Denn der Kämmerer muss von den zu erwartenden Mieteinahmen pro Jahr etwa 25.000 Euro an verauslagten Kosten für den Brandschutz schon einmal abziehen. Danach soll das Haus bekanntlich abgerissen werden, trotz der teuren Brandschutzauflagen.
Rendite unbekannt
Welche Miete das Landratsamt dafür entrichtet, war nicht zu erfahren. „Wir äußern uns generell nicht zu Miethöhen und Mietverhältnissen“, so Gabriele Dorby, Pressesprecherin des Landratsamts. Sie verweist darauf, dass der Bürgermeister morgen weitere Details nennen wolle. Höß wiederum erklärt auf Nachfrage: „Vielleicht wird dies auch eine längere Mietdauer. Der Mietvertrag ist aber noch nicht unterschrieben.“
Er werde zunächst einmal für zwei Jahre gelten. „Wir wollen uns den Rücken freihalten für andere Entwicklungen, sofern sie eintreten sollten. Wichtig ist, dass man die Ortsentwicklung im Auge behält, denn diese war der Hauptgrund für den Kauf des Objekts Haus Rheinland“, so Höß.
Es bleibt also spannend, ob und welche Rendite die Investition von 1,15 Millionen Euro in das Haus Rheinland letztlich abwerfen wird. Höß kündigte im Dezember an: „Was wir bezahlt haben, bekommen wir allemal wieder. Zudem bekommen wir nun eine ortsübliche Miete vom Landratsamt.“
Höß will Details nennen
Die genaue Miethöhe bleibt also geheim. Einzig bekannt ist, dass eine ortsübliche Miete für das Asylbewerberheim bei neun bis elf Euro liegen soll. Spricht man mit der ehemaligen Eigentümerin des Hauses, Ilse Langenhorst, so erfährt man, dass es einst 28 Gäste in 13 Zimmern beherbergen konnte.
Nun sollen darin 40 Flüchtlinge untergebracht werden, teils in schmucken Doppelbettzimmern. Die Gemeinde scheint offenbar darauf zu vertrauen, überwiegend Familien oder Ehepaare vom Landratsamt zugewiesen zu bekommen. Mehr Informationen will Höß auf der morgigen Bürgerversammlung verkünden.
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