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Grund für den Tarifkonflikt ist die Privatisierung der staatlichen Seenschifffahrt im Jahr 1997. Langjährige Mitarbeiter blieben dennoch beim Freistaat angestellt, neue Mitarbeiter bei der neu gegründeten GmbH. Laut Verdi verdiene die GmbH-Belegschaft weniger, habe weniger Urlaubstage und sei auch hinsichtlich der sozialen Leistungen benachteiligt.
Heute kein Schifffahrtsbetrieb
Deshalb fordern Mitarbeiter nun, dass alle 180 Angestellten nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Verdi vertritt unter anderem die Bootsführer, Stegwarte und Bootsbaumeister. Die vierte Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag blieb jedoch ohne Erfolg. Die Konsequenz fasst Lorenz Höß, Betriebsleiter der Seenschifffahrt in Tegernsee, in einem Satz zusammen:
Heute ruht der Schiffsverkehr am Tegernsee.
Auch auf dem Ammersee, dem Königssee und dem Starnberger See verkehren heute keine Schiffe. Der Streik finde aber nur heute statt, erklärt Höß weiter. Denn am Dienstag sollen die Verhandlungen weitergehen. „Wir haben jahrelang versucht, mit dem Finanzministerium zu verhandeln. Aber wir sehen unsere Forderungen noch nicht erfüllt. Deshalb kommt es heute zu einem Warnstreik“, erklärt Ingrid Meindl-Winkler, Fachbereichsleiterin des Verdi-Bezirks Rosenheim.
Alternativplan für Urlauber
Auch Petra Berger von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) bedauert den Ausfall:
„Es ist natürlich schade für die Gäste, wenn gerade in der Hochsaison der Schiffsverkehr ausfällt.“ Doch aufgrund des angekündigten 24-Stunden-Streiks sieht sie den Schaden begrenzt. Auch die wöchentliche Willkommensfahrt für Urlauber, die immer Montagabend stattfindet, muss heute ausfallen. Dafür hat sich die TTT einen alternativen Plan überlegt.
Statt einer Willkommensfahrt gibt es für die Gäste heute Abend einen Willkommensgruß: Alle Gäste werden in Bad Wiessee am Seekiosk Blümer an der Seepromenade von 19 bis 20:30 Uhr zu einem Willkommensgruß mit Freigetränken eingeladen.
Ob ein weiterer Warnstreik droht, wird sich ab morgen zeigen. Sollten die konkreten Forderungen von Lohnerhöhung, mindestens 30 Urlaubstagen und sozialer Gleichheit nicht erfüllt werden, könnte der heutige Streik nicht der letzte in dieser Saison gewesen sein.
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