“Ich schlag dich, da machste nen` Purzelbaum”

Eine Anzeige beim Veterinäramt, Protest von Tierschützern im Tal: Als der Zirkus Louis Knie in Rottach-Egern jüngst seine Zelte aufschlug, folgte ihm der Protest. Die TS wollte sich daraufhin über die Fakten informieren. Bei Aufnahmen vor Ort im für Zuschauer frei zugänglichen Bereich des Geländes wurde ein Mitarbeiter jedoch gewaltsam daran gehindert.

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Wenn ein Zirkus in die Gemeinde kommt, sorgt das mittlerweile regelmäßig für Aufruhr unter Tierschützern. So auch beim Zirkus Louis Knie, der vor kurzem in Rottach-Egern gastierte. Die Verantwortlichen sind die Proteste offenbar schon gewohnt. So gab es bereits im Juni in Dorfen, bei Erding, Proteste von verschiedenen Tierschutzorganisationen gegen den Zirkus. Sie forderten die Einwohner auf, den Zirkus nicht zu besuchen.

Ebenfalls Ärger gab es dann auf dem darauffolgenden Tourtermin in Markt Schwaben. Dort hatte der Zirkus von der Gemeinde keine Genehmigung erhalten. Grund: die Verantwortlichen hatten eine nicht-genehmigte Anmeldung auf einem Privatgrundstück. Im Vorfeld wurde trotzdem bereits wild plakatiert. Laut Tierschutzorganisation AnimalsUnited wurden daraufhin die Tiere in „praller Hitze“ auf dem Platz in Dorfen zurückgelassen. Die Organisation erstattete Anzeige beim zuständigen Veterinäramt.

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Besonders im Mittelpunkt der Proteste scheint die Haltung des Braunbären „Ben“ zu sein. Dieser gehört eigentlich dem Zirkus Alberti, ist derzeit aber an Louis Knie ausgeliehen. Die Tierschützer kritisieren vor allem den mangelnden Auslauf des Bären.

Keine Reaktion seitens des Zirkus

Als der Zirkus Anfang der Woche in Rottach-Egern Halt machte, wollte sich auch die Tegernseer Stimme ein Bild von der Lage machen. Auf Anfrage unserer Zeitung waren die Verantwortlichen des Zirkus allerdings nicht zu erreichen.

Es existiert lediglich eine Pressemeldung des Zirkus, in der es heißt, es werde alles für die Tiere getan. Der Tierbestand werde regelmäßig einer „strengen, aufmerksamen Kontrolle“ durch das zuständige Veterinäramt unterzogen. Der Zirkus würde darüber hinaus, allen uns vom Gesetz auferlegten Vorschriften bezüglich unserer Tierhaltung nach bestem Wissen und Gewissen nachkommen.“

Gewaltsam an Aufnahmen gehindert

Zumindest in Rottach untersuchte das Veterinäramt nicht. Denn es war laut Landratsamtssprecher Gerhard Brandl über das Gastspiel gar nicht unterrichtet worden. Als ein Fotograf der TS im Zuge der Recherchen auf dem für Zuschauer frei zugänglichen Gelände Bilder machen wollte, wurde er von einigen Personen des Zirkus auf ein Verbot von Aufnahmen aufmerksam gemacht.

Als er den Platz daraufhin verlassen wollte, wurden die Verantwortlichen handgreiflich, verletzten ihn und beschädigten die Videokamera. Darüber hinaus musste sich der Fotograf fortwährend Beleidigungen wie „Tier-Fi****“ oder „PETA-Fo***“ anhören. Dazu die Androhung von weiterer Gewalt. Die Polizei hat die Ermittlungen mittlerweile aufgenommen. Dabei geht es neben dem Vorwurf des Hausfriedensbruchs auch um Körperverletzung sowie Sachbeschädigung.

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