Der Förderverein Schneesport Tegernseer Tal e.V. betreibt nun schon seit fünf Jahren den Sonnenbichl in Bad Wiessee. Hauptsächlich kümmert er sich dabei um die Beschneiung, Pistenpflege und den Liftbetrieb. Um weiterhin hochkarätige Veranstaltungen anbieten zu können, hat der Verein nun vor Kurzem aber investiert. Gebaut wurde ein neues Lift- und Zielhaus, eine Gerage für das Raupenfahrzeug sowie das Wärmestüberl mit öffentlichen Toiletten und Umkleideraum. Diese Projekte kosteten den Verein bislang 340.000 Euro.
Nun bat der Verein um Unterstützung bei den Gemeinden, um auch die laufenden Kosten wie beispielsweise Strom abdecken zu können. Unterm Strich ergibt sich in der Jahresbilanz bislang ein Minus von 17.500 Euro, die der Verein allein nicht stemmen kann. Da der Sonnenbichl allen Gemeinden im Tal ein Mehrwert bietet, erklärten sich sämtliche Orte bereit, einen Beitrag zu leisten.
Konflikte im Tal
Mit vierzehn zu fünf Stimmen sprachen sich auch die Gemeinderatsmitglieder in Gmund deutlich für eine Förderung des Vereins aus. Doch Bürgermeister Georg von Preysing lässt den Antrag nun noch einmal neu behandeln. Toni Schwinghammer, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins vermutet dahinter “Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bürgermeistern im Tal”.
Hintergund sind die im Juli geführten Verhandlungen zur Ausweisung von Baugrund am Osterberg und an der Münchner Straße in Gmund. Die Gemeinde hatte eigentlich fest mit einer Herausnahme der Wiesen aus dem Landschaftsschutzgebiet gerechnet. Doch der Kreistag stellte sich dagegen. Auch Bürgermeister Peter Höß aus Wiessee und Rottachs Ex-Bürgermeister Franz Hafner stimmten gegen die Herausnahme.
Mitglieder wollen im Ratssaal Zeichen setzen
Von Preysing scheint sich durch diese Entscheidung auf den Schlips getreten zu fühlen. Aus seiner Sicht waren die Stimmen ein Verstoß gegen die Solidarität im Tal. Eine erneute Abstimmung zur Förderung des Sonnenbichl scheint nun die Retourkutsche zu sein.
Bitter ist dies vor allem für den Förderverein, auf dessen Rücken nun dieser Streit ausgefochten wird. In einem Brief an die Mitglieder bat Schwinghammer daher um zahlreiches Erscheinen bei der öffentlichen Sitzung, die heute Abend um 19 Uhr im Gmunder Rathaus stattfindet. Man könne so durch schweigende Anwesenheit ein Zeichen für das Projekt setzen, so Schwinghammer.
SOCIAL MEDIA SEITEN