Mit dem Tod von Karl Rauh ist im Bachmair am See eine Ära zu Ende gegangen. Bis zuletzt hatte der Inhaber des Hotels in seinem Haus nach dem Rechten sehen wollen, obwohl er nach einem Sturz schon seit zwei Jahren nicht mehr laufen konnte. „Es hat sich dann mit dem Rollstuhl abholen lassen und hat Anweisungen erteilt“, erzählt seine Frau Karin Rauh-Bachmair.
Das letzte Mal sei das vor vier Wochen gewesen. Man habe ihm aber bereits seit einiger Zeit angemerkt, dass es schlechter wurde. „Das war eine anstrengende Zeit“, gibt Rauh-Bachmair zu. Auch der Tod von Weggefährten wie Udo Jürgens und Gerd Käfer hätten ihn mitgenommen. „Das hat meinen Mann schwer getroffen.“ Am Sonntag starb Rauh dann im Kreise seiner Familie. Heute soll er in Rottach-Egern zu Grabe getragen werden.
“Gästezahlen stiegen zuletzt wieder”
Nach der Beerdigung will Rauh-Bachmair auch wieder stärker in das Geschäft einsteigen. Sie sei bis jetzt schon immer in die operativen Entscheidungen eingebunden gewesen. Jetzt möchte sie sich aber mit aller Kraft dem Hotel ihrer Eltern widmen und die Lücke füllen, die ihr Mann hinterlassen hat.
In den vergangenen Tagen habe sie noch nicht so viel über die Zukunft des Hotels nachdenken können. Allerdings sei die Ausgangsbasis nicht so schlecht, wie von vielen angenommen. Viele Stammgäste hätten dem Hotel die Treue gehalten. Auch die Gästezahlen seien zuletzt wieder gestiegen.
Dennoch möchte Rauh-Bachmair neue Akzente setzen und Projekte vorantreiben. Kurzfristiges Ziel soll dabei die Neubelebung des Bachmair-Nightclubs sein. Dieser war während des Juni-Hochwassers 2013 völlig zerstört worden. Seitdem wurde er nicht mehr renoviert.
Moderner Nightclub an der Seestraße
Die Hotel-Inhaberin will dabei an den Erfolg alter Zeiten anknüpfen: „Der Nightclub war immer ein Aushängeschild für das Tal und hatte auch etwas einzigartiges.“ Nun sollen die Räume am der Seestraße wieder mit Leben erfüllt werden.
Ausschweifende Partys wie früher würde Rauh-Bachmair aber lieber vermeiden. Ihr schwebt ein moderneres Konzept vor, das ein ruhigeres Publikum anzieht. Klar ist aber auch, dass die Witwe die Räumlichkeiten nicht selber betreiben kann.
Da müssen wir jemanden finden. Ich kann nicht tagsüber im Hotel sein und Nachts auch noch im Nightclub.
Die kommenden Monate werden also eine spannende Zeit für das einstige “erste Haus am Platz”. Dabei macht sich Rauh-Bachmair nichts vor: „Das wird nicht einfach werden.“ Dennoch ist sie fest entschlossen, dass Hotel weiter zu führen. „Wir müssen ja weitermachen.“
Hier ein paar Bilder von berühmten Gästen, die früher im Hotel abgestiegen sind:
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