Vergangene Woche bat die TS Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) um eine Stellungnahme zu mehreren Fragen. Bekannt war, dass das Gelände zwischen Grundschule und Kindergarten im Besitz der Familie Höß ist. Die Höß-Erbengemeinschaft verpachtete das Gelände etwa 2010 an das Landratsamt zur Aufstellung von Containern als Ausweichquartier für die Realschule.
Höß hält sich im Hintergrund
Seit dem Abbau der Behelfsklassenzimmer im April 2014 liegt das Höß‘sche Anwesen brach. Immer wieder waren im Ort Gerüchte zu hören, dass die Fläche nur deswegen nicht renaturiert werde, weil es wieder für Container benötigt werden könnte, diesmal für Asylbewerber. Dies war die Ausgangslage für weitere Recherchen der Redaktion.
Eine von mehreren Fragen an Höß am vergangenen Dienstag war, ob sein Grundstück womöglich doch als Stellplatz für eine Flüchtlingsunterkunft dienen könnte? Auch das Landratsamt als möglicher Mieter des Grundstücks wurde um eine Stellungnahme gebeten. Während dessen Pressesprecher umfassend antwortete, ging Höß in seiner Antwort mit keiner Silbe als Miteigentümer des Areals auf die Frage nach einem künftigen Container-Standort dort ein.
Herrmann: „Derzeit keine weiteren Asylbewerber“
Offenbar hat der TS-Bericht am Donnerstag für ziemliche Unruhe im Rathaus gesorgt, denn wenig später versuchte Herrmann dann eine Klarstellung. Es sei nicht zutreffend, dass über „dieses Grundstück für eine Asylbewerberunterkunft diskutiert wird“, oder diese Sache unmittelbar vor einer Entscheidung stehe.
Doch Herrmann weist nicht von der Hand, dass die Wiese vor der Schule im Notfall eine Option sei, „wie jede andere auch. Die weitere Aufnahme von Asylbewerben ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht angedacht und auch nicht bevorstehend“.
Suche geht weiter
Die Suche nach weiteren geeigneten Gebäuden laufe aber aufgrund der Zuströme im Hintergrund nach wie vor weiter. „Aktueller Stand ist, dass wir mit dem Haus Rheinland und einer weiteren Wohnung der Gemeinde Asylbewerber im geforderten Maß nicht nur untergebracht haben, sondern den Flüchtlingen auch einen zeitgemäßen Wohnraum zur Verfügung stellen“.
Gefragt wurde Peter Höß auch, warum sein Grundstück nach über einem Jahr nicht schon längst wieder begrünt ist. Auch dazu äußerte sich Höß nicht. So lange der Miteigentümer und Rathauschef Höß sich weder dazu erklärt noch das Areal begrünt und die aus dem Erdreich ragenden Leitungen für alle Bürger sichtbar bleiben, so lange werden aber Gerüchte und Spekulationen im Ort nicht verstummen. Höß spricht in anderen Fällen oft davon, dass man den Ball flach halten soll. Diesmal aber liegt er bei ihm im Tor.
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