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Die Diskussionen um eine Wohnbebauung in Kammerloh waren im März schnell beendet. Die Hiergeist Wohnbau GmbH wollte zwischen dem Pralinenhersteller Eybel und dem Sägerwerk Patera drei Wohnhäuser errichten in denen 24 Wohnungen untergebracht werden sollen.
Die Gemeinderäte waren sich jedoch schnell einig, dass man keine Wohnungen an dieser Stelle haben wolle. Schließlich würde man so den Betrieben einerseits die Expansionsmöglichkeit nehmen. Zum anderen fürchteten die Räte Klagen gegen die Betriebe, wenn die späteren Bewohner sich von dem nahen Lärm belästigt fühlen. Hier müsse man die steuerzahlenden Betriebe schützen, war man der einhelligen Meinung.
Situation grundlegend verändert
Seit gestern, nur neun Monate später, sieht die Lage hingegen ganz anders aus. Denn in der Zwischenzeit hat sich einiges getan. So wurde beispielsweise erst vor Kurzem vom Kreistag eine Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen, sodass Waakirchen im Gewerbegebiet weitere Flächen für neue Betriebe erschließen kann. Somit wäre der „Verlust“ der Grundstücke als Gewerbeflächen nicht mehr so tragisch.
Zudem hatten sich in der Zwischenzeit mehrere Anwälte mit dem Antrag befasst. Und diese hatten nur wenig an dem Vorhaben auszusetzen. Insbesondere die ursprüngliche Absicht der Räte, nur Betriebswohnungen in dem Mischgebiet zuzulassen, sei rechtlich nicht haltbar. Daher hatte sich die Meinung des Gemeinderats gewandelt.
Wohnungsdruck mindern
Allerdings war der Investor auch auf die Gemeinde zugegangen. So hatte er den Bau einer Lärmschutzwand versprochen sowie einer Emmissionsduldungsverordnung zugestimmt, die die Bewohner des Hauses zur Rücksichtnahme verpflichtet. Somit waren die größten Bedenken ausgeräumt.
Aus Sicht von Rudi Reber ist man seiner Verantwortung damit gerecht geworden. „Wir haben jetzt zwei Jahre für unser Gewerbe gekämpft. Auch wenn es schade ist, die Flächen zu verlieren, kann man dem Antrag jetzt zustimmen“, so Reber. Auch Bürgermeister Sepp Hartl konnte sich mit dem Vorhaben anfreunden. Der Investor sei seit 50 Jahren in der Gemeinde und es habe nie Klagen der Bewohner gegeben. „Da sollte man dann auch dahinter stehen.“
Zudem verwies Hartl auf den im Landkreis vorhandenen Druck auf Wohnungsflächen, den man häufig nicht befriedigen kann. „Aus diesem Grund sollte man das Ganze positiv sehen“, so Hartl. Positiv merkte auch Dr. Robert Engelmann an, dass Wohnungen statt Häuser auf dem Gelände entstehen, was für die Käufer schließlich auch eine Preisfrage wäre. Mit großer Mehrheit wurde das Vorhaben bewilligt.
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