Seebühne vor dem Aus

Es sollte die neue Attraktion am Tegernsee werden. Eine mobile Seebühne, die je nach Bedarf ihren Standort am See ändern könnte. Was zunächst nach einer guten Idee klang, entpuppt sich nun als Reinfall – nach und nach lehnen die Talgemeinden ab.

Seebühnen sind auf dem Tegernsee regelmäßig im Einsatz. Doch die Initiative der TTT ist wohl zum Scheitern verurteilt...
Seebühnen sind auf dem Tegernsee regelmäßig im Einsatz. Doch die Initiative der TTT ist wohl zum Scheitern verurteilt…

Bereits seit Monaten arbeitete man bei der TTT an einem neuen Konzept zur Durchführung von Veranstaltungen rund um den Tegernsee. Eine Seebühne, ähnlich der im schweizerischen Klosters, sollte es sein. Mobil und damit flexibel einsetzbar, würde diese je nach Bedarf von einem Lastenkahn zu den jeweiligen Veranstaltungsorten gezogen. Die Wiesseer Seepromenade, aber auch die Point und der Kurgarten in Rottach-Egern hätten beispielsweise als Standorte dienen können.

Auf etwa 65m² Grundfläche sollten demnach verschiedenste Veranstaltungsformen dargeboten werden. Von Konzerten, über Theatervorstellungen, bis hin zum Brauchtum reichte die anvisierte Palette. Über die hölzerne Bühne sollte sich eine Aluminiumkonstruktion erstrecken, die zugleich als Überdachung und als Träger für Technik hätte dienen können. Soweit die Planung der TTT.

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Widerstand in den Talgemeinden

Nachdem die Talbürgermeister als Gesellschafter der TTT über die Planungen informiert wurden, hatten sich nun die Gemeinderäte mit der mehrere Hundertausend Euro teuren Anschaffung zu befassen. Soweit kam es in Gmund erst gar nicht. Das Thema wurde wieder von der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung genommen, nachdem sich bereits im Vorfeld eine klare Ablehnung des Projektes gezeigt hatte. Für die TTT ein erster Rückschlag.

Probleme mit Folgekosten und „Eventisierung“

Rottach-Egerns Bürgermeister Christian Köck (CSU) hat in Sachen Seebühne dennoch eine klare Meinung. Wie er der Tegernseer Zeitung aus nichtöffentlicher Sitzung berichtete, würden die Bedenken im Rat überwiegen. Insbesondere die Folgekosten, die durch Bestuhlung und anschließende Schäden entstehen könnten, machten dem Gremium demnach Sorgen.

Und auch Gastwirten und Anwohnern mache die zunehmende „Eventisierung“ zu schaffen. Auf Nachfrage der Tegernseer Stimme wollte sich Köck nicht weiter äußern. Es sei alles gesagt, hieß es aus dem Rathaus.

Wiessee sagt nein – trotz positiver Vorzeichen

Die Folgekosten führten auch bei Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) zu Bedenken. Er sieht die Stadt nicht als Veranstalter und der Bauhof könne auch nicht für die Beseitigung eventueller Schäden aufkommen. Zwar berät sein Stadtrat erst Anfang Dezember über die Thematik, doch zeichnet sich auch hier eine klare Haltung ab.

Bereits am gestrigen Donnerstag beschäftigte sich der Wiesseer Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung mit der Thematik. Im Vorfeld gab es, im Gegensatz zu allen anderen Talgemeinden, positive Zeichen aus dem Rathaus. Doch die Entscheidung fiel auch in Wiessee letztendlich negativ aus.

Christian Kausch gegenüber der Tegernseer Zeitung: „Wenn die beiden größten Gemeinden sagen, das kommt für sie nicht in Frage, macht es keinen Sinn, das Thema fortzuführen.“

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