“Grüne Welle” steht auf Rot

Auf „Grüner Welle“ durch Rottach-Egern. Das hätte sich nicht nur so mancher Autofahrer gewünscht, sondern auch der Gemeinderat. In der gestrigen Sitzung forderte dieser, die Ampeln an der B 307 synchron zu schalten. Doch das Straßenbauamt Rosenheim sieht das anders.

Das Straßenbauamt Rosenheim gibt kein grünes Licht für eine Ampel-Gleichschaltung.
Das Straßenbauamt Rosenheim gibt kein grünes Licht für eine Ampel-Gleichschaltung.

Eine Wellenschaltung zwischen Tegernsee und Rottach war bereits 2012 im Gespräch. Doch der Hersteller der Signalanlagen sprach sich damals klar gegen eine Koordination der Ampeln aus. Aufgrund verkehrstechnischer und baulicher Gegebenheiten wurde von einer Gleichschaltung abgeraten. Gestern Abend kam das Thema in der Gemeinderatssitzung erneut auf.

Straßenbauamt zeigt Contra

Durch eine Gleichschaltung der Ampeln an der Weißach- und der Rottachbrücke sollte der Verkehr in Rottach ungebremst fließen. Doch das Straßenbauamt sieht eine Synchronschaltung als unpassend. Entlang der Ortsdurchfahrt gibt es drei Signalanlagen, wie Stefan Hoppe vom Straßenbauamt mitteilen ließ. „Der Verkehrsfluss in diesem Streckenabschnitt ist sehr unterschiedlich, insbesondere in den Ferien- und Urlaubszeiten.“ Außerdem herrscht dort ein überdurchschnittliches Verkehrsaufkommen. Durchschnittlich passieren täglich rund 14.000 Fahrzeuge den Ort.

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Ein weiterer Grund, weshalb das Amt eine Synchronschaltung für unzweckmäßig sieht sind die dichte Bebauung und die vielen Zufahrten sowie Einmündungen entlang der B 307. Außerdem nennt Hoppe die Schräg- und Längsparkplätze entlang der Ortsdurchfahrt:

Diese haben eine äußerst hohe Frequenz und führen bei Rangier-, sowie Ein- und Ausparkvorgängen zu einer Störung des fließenden Verkehrs.

Bürgermeister Christian Köck stimmt dem zu: „Es wäre ungerecht, wenn man auf der Hauptstraße für freie Bahn sorgt und in den Seitenstraßen staut sich der Verkehr.“ Es sprechen aber auch bauliche und finanzielle Gründe gegen eine Wellenschaltung der Ampeln, so Köck weiter.

“Aufwand wäre enorm”

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Ampeln untereinander nicht verbunden sind. Um hier eine Gleichschaltung einrichten zu können, müsste die Straße aufgerissen werden. Entland der Ortsdurchfahrt müssten Leerrohre und Kabel verlegt und die gesamte Signaltechnik einheitlich geschaltet werden.

“Auch Kameras zur Verkehrserfassung müssten montiert werden. Der bauliche Aufwand wäre enorm”, so Hoppe. Die Kosten müsste das Straßenbauamt und die Gemeinde übernehmen. Doch dazu wird es nicht kommen. Aufgrund der vorgetragenen Contrapunkte seitens des Amtes müssen sich Autofahrer wie bisher auf regelmäßige Stopps an den Ampeln einstellen.

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