Seit August 2015 sind in der Tegernseer Dreifachturnhalle Asylbewerber untergebracht. Mit zeitweise mehr als 200 Menschen, war die Kapazität der Halle schnell erreicht. Noch vor einigen Monaten stand die Frage im Raum, ob die Turnhalle als langfristige Unterkunft her halten muss. Doch mit der Errichtung der Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern gab das Landratsamt Entwarnung.
Seit der Fertigstellung der Rottacher Traglufthalle sind bereits viele Flüchtlinge aus der Tegernseer Turnhalle umgezogen. Aktuell leben noch 86 Asylbewerber und 13 anerkannte Flüchtlinge in der Massenunterkunft. Die letzte Etappe für den Auszug beginnt dann ab dem 17. Mai. Die letzten Asylbewerber sollen dann in Rottach-Egern unterkommen.
Anschließend wird dann bei einer Begehung der Tegernseer Turnhalle festgestellt, welche Bereiche saniert werden müssen. Schließlich soll die Turnhalle bald wieder den Vereinen und Schülern zur Verfügung stehen. Wie bereits berichtet, wird die Stadt dennoch bis zu 60 Asylbewerber aufnehmen. Als alternative Unterkunft soll das Hotel Bastenhaus umgebaut werden.
Ursprünglicher Artikel vom 26. Februar 2016:
Bisher gab es keinen genauen Termin, ab wann die Tegernseer Turnhalle wieder für Vereins- und Schulsport zur Verfügung stehen wird. Doch seit der Errichtung der Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach gibt es Hoffnung auf Räumung. Jetzt steht ein Termin fest und auch eine neue Unterkunft in Tegernsee ist schon gefunden.
Wie das Landratsamt Miesbach noch vor kurzem verkündete, sei damit zu rechnen dass die Turnhalle in Tegernsee dauerhaft als Asylunterkunft dienen soll. Doch nun gibt es Hoffnung. Es gibt einen Termin, ab wann die Halle wieder für den Schulsport genutzt werden kann. Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn hat sich zusammen mit Landrat Wolfgang Rzehak beraten.
Ein entscheidender Faktor, der für die Belegung der Tegernseer Turnhalle ein Rolle spielt, sei die Traglufthalle in Holzkirchen. Rzehak erklärt: “Es kommt nun wirklich darauf an, ob mit der Errichtung der Traglufthalle in Holzkirchen alles glatt läuft – bei einem solchen Großprojekt kann noch viel schief gehen.” Er vertraue darauf, dass die Mitarbeiter und die Beschäftigten der Marktgemeinde sich engagiert einsetzten.
Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir dann die Halle in Tegernsee zum 1. April 2016 räumen können.
In der bereits bestehenden Traglufthalle in Rottach-Egern können noch weitere 73 Asylbewerber untergebracht werden. Die zu errichtende Halle in Holzkirchen soll Platz für 320 Menschen bieten.
Einige Faktoren trüben die Vorfreude
„Es ist für uns ein Zeichen der Solidarität mit dem Landkreis Miesbach gewesen, hier die dringend nötige Hilfe zu leisten. Aber es ist auch erfreulich, wenn sich abzeichnet, dass sich die Last dieser Aufgabe nun auf weitere Schultern verteilen lässt”, zeigte sich Hagn erleichtert.
Es gibt wenige Faktoren, die eine endgültige Räumung der Halle noch verhindern können. Nach Informationen des Landratsamtes zählen dazu beispielsweise eine plötzliche starke Erhöhung der Zuteilungsquote durch die Regierung von Oberbayern. Außerdem sind sich der Bürgermeister und Landrat einig, dass eine Räumung endgültig sein sollte. Es muss mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen sein, dass die Halle in Tegernsee erst geräumt wird und dann später doch wieder gebraucht werden sollte.
Halle wird renoviert
Die Turnhalle in Tegernsee soll nach dem Auszug des letzten Asylbewerbers renoviert werden. Welche Arbeiten ausgeführt werden müssen, könne jedoch erst nach dem Auszug ermittelt werden. Der Boden der Halle sei zwar durch einen verlegten Überboden geschützt, doch ist nicht absehbar, ob er gelitten hat, heißt es aus dem Landratsamt. Auch die sanitären Anlagen müssen überarbeitet werden. Kämmerer Gerhard de Biasio erklärt:
Dazu müssen wir erst einmal die zuständigen Firmen beauftragen und Verträge schließen.
Je nach benötigtem Umfang der Arbeiten, könnten diese mehrere Monate dauern. Diese Arbeiten würden von den Handwerkern auch in den Pfingstferien erledigt. Die Turnhalle könnte vielleicht schon nach Pfingsten für den Schulsport wieder zu Verfügung stehen, spätestens aber nach den Sommerferien.
Ab ab dem 7. März sollen weitere 50 Flüchtlinge in andere Unterkünfte im ganzen Landkreis verlegt werden. In der Stadt Tegernsee werden also in absehbarer Zeit deutlich weniger Flüchtlinge untergebracht sein. Künftig sollen in der Stadt noch rund 60 Asylbewerber wohnen. Als Unterkunft wird das Hotel Bastenhaus dienen. Dort möchte der Hotelpächter seinen Vertrag nicht verlängern, daher können ab 1. Juni 2016 Flüchtlinge in dem Haus wohnen.
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