14.000 Fahrzeuge pro Tag und damit knapp fünf Millionen im Jahr wälzen sich am Löwendenkmal vorbei mitten durch Waakirchen. Der Ort hat ein echtes Verkehrsproblem. Vor allem deshalb, weil es an der einzigen Ost-West-Verkehrsachse südlich von München liegt. Sie ist von überregionaler Bedeutung, da sie sowohl Wirtschaftsräume als auch die Autobahnen A8 (Salzburg) und A95 (Garmisch) verbindet.
Schon seit über 30 Jahren wünschen sich die Waakirchner daher eine Entlastung für ihren Ort. Passiert ist bislang noch nichts. Doch jetzt gibt es einen ersten Lichtblick. Denn die Ortsumfahung Waakirchen ist in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen worden.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt stellte den Entwurf heute der Öffentlichkeit vor. Der genannte Plan dient als Investitionsvorlage für den Bund. In ihm sind alle Verkehrsvorhaben enthalten, die in den kommenden 15 Jahren umgesetzt und vor allem finanziert werden sollen. Damit ist der Plan eine wichtige Hürde für jedes große Bauvorhaben im Straßenverkehr.
Trassenführung bereitet Probleme
Jetzt muss sich die Gemeinde allerdings dringend über die konkrete Trassenführung einig werden. Im Gespräch sind sowohl eine Nord- als auch eine Südspange. Doch bei beiden gibt es Probleme. Vor allem die Landwirte haben Vorbehalte gegen die Umfahrungen. Schließlich würden diese direkt durch ihre Felder führen.
Einen Schritt weiter sind da schon die Gmunder. Ihre Trasse würde von der B318 zwischen Moosrain und Dürnbach über die angrenzenden Felder in Richtung Bad Wiessee abzweigen. Auch ihre Umgehung ist in den vordringlichen Bedarf mit aufgenommen worden.
Allerdings gibt es auch hier noch einiges Hürden zu nehmen. Denn auch wenn der Gmunder Stachus damit nicht mehr die Hauptlast des Verkehrs tragen müsste, würden die Wiesseer durch die geplante Trasse deutlich mehr belastet. Eine Tatsache, die weder dem Bürgermeister noch seinen Bürgern gefällt. Bei diesem Punkt kam es bereits häufiger zu Streit zwischen den Gmund und Wiessee.
Doch selbst wenn sich all diese Probleme lösen ließen, liegt die tatsächliche Umsetzung der beiden Vorhaben auch trotz der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan noch in weiter Ferne. Grund ist die chronische Unterfinanzierung des Plans. Nur etwa 10 Prozent der Vorhaben im vordringlichen Bedarf werden überhaupt gebaut.
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