„Die Sicherheit geht vor“

Es ist jedes Jahr dasselbe. Wenn man im April auf den Wallberg möchte, steht man an der Talstation vor verschlossenen Türen. Wer dann nicht zu Fuß gehen will, muss auf den Panoramablick verzichten. Der Grund sind die jährlichen Revisionsarbeiten. Doch wie reagieren die Gäste darauf?

Wer im April dieses Panorama genießen will, muss zu Fuß auf den Wallberg. Doch die Gäste scheint dies nicht groß zu stören.
Wer im April dieses Panorama genießen will, muss zu Fuß auf den Wallberg.

Wenn der Schnee geschmolzen ist und die Tage länger werden, lockt ein Ausflug auf den Wallberg viele Touristen an den Tegernsee. Doch wer bei schönem Wetter den Panoramablick genießen will, muss sich  vor dem Start der Sommersaison im Mai zu Fuß die knapp tausend Höhenmeter nach oben kämpfen. Denn im Frühjahr stehen jährlich die Revisionsarbeiten der Wallbergbahn an.

Heuer neues Tragseil

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, schlossen die Bahnen heuer erst nach den Osterferien am 04. April. „Weil Ostern so früh waren, konnten wir den Betrieb während der Ferien garantieren“, berichtet Stefanie Decker, Mitarbeiterin der Alpenbahnen. Die Revisionsarbeiten an der Wallbergbahn seien in diesem Jahr allerdings sehr umfangreich. Das gesamte Tragseil wird nach 20 Jahren erneuert.

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Zwar war das alte Seil nicht kaputt, doch eine Revision wäre nach den vielen Jahren dennoch notwendig, wie Peter Lorenz, Geschäftsführer der Brauneck und Wallbergbahnen GmbH berichtet. 2.000 Meter lang und 15 Tonnen schwer ist das neue Seil. Ab dem 29. April geht die Bahn am Tegernseer “Hausberg” wieder in Betrieb.

Gäste zeigen Verständnis

Für die Talbesucher bedeuten die jährlichen Revisionsarbeiten einen Verzicht auf den Komfort auf den Wallberg zu schweben. Wer den Ausblick bei schönem Wetter genießen möchte, muss sich im April zu Fuß auf den Weg machen. Doch im Vergleich zum Vorjahr trifft die Kommunikation von Vermietern und Hotelbetreibern heuer oftmals auf Verständnis bei den Gästen.

„Schön finden das unsere Gäste natürlich nicht. Aber wenn es um die Sicherheit geht, wird es akzeptiert“, erklärt beispielsweise Eberhard Waitz, Betreiber des Hotel Bellevue in Bad Wiessee. Auch Thomas Eder vom Gasthof Hotel Eder in Gmund kann von keinen negativen Reaktionen oder Beschwerden berichten. Thomas Höss, Geschäftsführer des Seehotels Malerwinkel in Rottach-Egern erklärt:

Irgendwann müssen eben die Sicherheitsarbeiten durchgeführt werden. Im Winter ist dies auch nicht möglich, weil wir am Wallberg die längste Rodelbahn Deutschlands haben. Da muss das Schlittenfahren garantiert werden.

Beim Hotel Bachmair Weissach in Rottach gingen in den letzten Tagen allerdings auch negative Reaktionen von Gästen ein. Pressesprecher Jacob Dornhege berichtet: „Bei uns sind tatsächlich Beschwerden von Gästen eingegangen, da die Wallbergbahn die einzige Seilbahn im Tegernseer Tal ist. Jedoch waren es lediglich leichte Beschwerden, denen Vorschläge gegenüber gestellt wurden.“

Herbert Lacours vom Aparthotel Fackler in Tegernsee kann die verständnisvolle Reaktion der Talbesucher nur bestätigen. Schließlich müsse man ja irgendwann im Jahr eine Revision machen: “Die Sicherheit geht vor.”

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