Trist und menschenleer war es gestern Nachmittag an der Wiesseer Seepromenade. Nur vereinzelt begegnete man Spaziergängern. Bis auf ein paar Sitzbänke und dem Bootsanlegesteg ist nicht viel geboten. Das wollte die Gemeinde eigentlich schon vor einem Jahr ändern. Die Pergola und der Kiosk sollten erneuert werden. Doch Geschäftsführer Herrmann gibt einen trüben Ausblick:
Der Haushalt sieht für die Erneuerung der Seepromenade in diesem Jahr keine größeren Investitionen vor.
Die Frage nach einer Sanierung der Pergola warf auch Florian Sareiter (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf. Doch die Kosten hierfür sind im Haushaltsplan nicht mehr aufgeführt. „In diesem Jahr können lediglich kleinere Kosmetikarbeiten“ durchgeführt werden“, erklärt Geschäftsleiter Michael Herrmann. Demnach sollen beispielsweise im Sommer Sitzsäcke an der Seepromenade aufgestellt werden.
Immerhin habe man dort den Anlegesteg für die Bayerische Seenschifffahrt erneuert oder erst kürzlich einen Strahler für die alte Weide am Seeufer installieren lassen. Doch größere Investitionen sind wohl nicht drin. Denn Priorität hat der Lindenplatz. Geplant sind für die Bauvorhaben in der Ortsmitte immerhin mehr als eine Millionen Euro.
Gestaltung des Ortsbilds soll einheitlich sein
Warum man die Gestaltung der Seepromenade verschiebt, begründet Herrmann so: “Wir wollen abwarten, bis man den Lindenplatz fertiggestellt hat. Dann wollen wir beispielsweise den Bodenbelag für die Seepromenade daran anpassen.” Schließlich müsse das Ortsbild einheitlich gestaltet werden, so Herrmann weiter.
Außerdem beeinflussen auch die Entwicklungen auf dem Strüngmann-Areal die Neugestaltung der Seepromenade. Solange Unternehmer Thomas Strüngmann seine Hotelpläne an der Seepromenade nicht verwirkliche, habe man das Thema zurückgestellt, teilte Kämmerer Franz Ströbel mit. Wichtig sei es, ein einheitliches Ortsbild zu gestalten. Da die Bereiche Lindenplatz, Seepromenade und das anliegende Strüngmann-Areal ineinander über gehen, könne hier nicht einfach willkürlich gebaut werden, bestätigt auch Herrmann.
Einheimische scheinen die Zustände an der Seepromenade nicht so schlimm zu finden, wie eine Frau aus Bad Wiessee berichtet: “Ich finde es hier eigentlich sehr schön. Die Promenade ist ideal, um mit meinem Hund spazieren zu gehen und den Seeblick zu genießen.” Wie ein anderer Passant berichtet, könne man durchaus zufrieden sein. “Klar, schöner geht immer. Aber alles, was man braucht, gibt es bereits.” Für Verbesserungsvorschläge solle man sich an den umliegenden Nachbarseen umschauen, was dort geboten ist, schlägt er vor.
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