Schwer, aber lösbar

Der Verband der Elternräte in Niedersachsen kritisierte das Mathematik-Abitur 2016. Zu umständlich formuliert, zu schwer und viel zu umfangreich. Doch gilt das auch für bayerische Schüler?

Eigentlich ganz logisch, wenn es Sinn ergibt: die Abiturprüfung in Mathe.
Die Abiturprüfung in Mathe war heuer auch in Bayern eine echte Herausforderung.

Der Vorwurf des niedersächsischen Elternverbandes: Umfang und Schwierigkeitsgrad der Aufgaben seien zu komplex und in der vorgegebenen Zeit nicht lösbar gewesen. Man hätte Stoff abgefragt, der gar nicht durchgenommen wurde.

Das Niedersächsische Kultusministerium sah sich im Nachgang mit einer „Vielzahl von Beschwerden“ konfrontiert und räumte ein, dass „der Umfang der Aufgaben für die vorgegebene Zeit etwas zu hoch gewesen sei.“ Die Proteste zeigten Wirkung. Die Mathe-Prüfungen sollen nun anders bewertet werden.

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Gilt das auch für Bayern?

Das Bayerische Bildungsministerium teilt auf Anfrage mit, dass „eine derartige Maßnahme wie in Niedersachsen in keinem anderen der beteiligten Bundesländer für das Fach Mathematik als erforderlich angesehen” worden sei.

Die Abiturprüfung im Fach Mathematik gliedert sich bayernweit in einen Prüfungsteil A sowie einen Prüfungsteil B. Nur im Prüfungsteil A integrieren die Länder Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig Holstein seit 2014 gemeinsame Aufgaben.

Die Kritik an den Mathe-Abiturprüfungsaufgaben in Niedersachsen habe sich hauptsächlich an den Prüfungsteil B gerichtet, erklärt die Pressestelle, und der sei in Niedersachsen ein bundeslandspezifischer Prüfungsteil. Im aktuellen Ländervergleich nehmen die bayerischen Abiturienten regelmäßig einen der vordersten Plätze ein. So lag Bayern beispielsweise im Jahr 2014 mit einem Abiturschnitt von 2,33 bundesweit mit an der Spitze. 2015 lag der Abiturdurchschnitt sogar bei 2,30. Die Leistungsanforderungen würden daher, so das Bildungsministerium, weder zu einer Benachteiligung bayerischer Studienbewerber noch zu einem schlechteren Abiturdurchschnitt führen.

Mathe-Prüfungen am Tegernseer Gymnasium

Dr. Werner Oberholzner, Direktor des Tegernseer Gymnasiums, meint: „Die Mathematik-Aufgaben waren schwerer als in manch anderen Jahren, aber insgesamt durchaus machbar.“

Wie die bayerischen Abiturienten ihre Prüfungen heuer abgeschlossen haben, und welche Punktzahl im Fach Mathematik eingetragen ist, das erfahren die Schüler erst am 24. Juni, wenn sie ihr Zeugnis in den Händen halten und ins Leben „entlassen“ werden. Davor stehen noch die mündlichen Prüfungen an.

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