Ein Kommentar von Martin Calsow
Viele Wege führen zum Tegernsee. Es gibt Menschen, die nehmen die Bahn, andere radeln oder laufen sogar. Die Mehrheit fährt noch immer mit dem Auto und ist dann häufig Bestandteil eines Staus. Dann sitzt man und schweigt sich an, schaut auf die Wiesen zu den gelangweilt dreinschauenden Kühen und manchmal in den Himmel.
Vielleich knattert da ein Hubschrauber. Nicht jene, die wirre Turnschuh-Münchner von Gipfeln holen dürfen. Nein, nein, die Privat-Hubirette vom Tom Enders, dem Vorstandchef der Airbus Group: Genau, die Flugzeugbauer, die bei Projekten nicht jeden Zeitplan einhalten. Aber wenn es mit dem A400M nicht so läuft, muss der Oberschrauber Enders schon mal den Werkzeugkoffer nehmen und losfliegen. Warum? Weil er’s kann. Stellen wir uns für zwei Sekunden so ein Telefonat im Hause Enders vor:
“Schatz, bist schon in Dürnbach?”
“Nein, vierhundert Meter über Dir.”
Vielleicht ist ja auch alles rechtens. Von einer gewissen SUV-Größe an wird es für die Mover und Entscheider da oben in der dünnen Luft der Wirtschaft mit dem Status auch eng. Gut, Kutsche mit sechs weißen Rössern würde gehen. Aber stehst halt auch im Stau.
Am coolsten wäre eben nur noch der Absprung aus dem Hubschrauber. So mit Fallschirm und der Tengelmann-Tüte unter Arm, weil die Ehefrau den Liter Milch und die Erdnüsse vergessen hat. Haben wir nicht Wichtigeres am See zu berichten? Vielleicht was zum Verkehr, oder zu den langen Staus?
SOCIAL MEDIA SEITEN