Noch schlurften ein paar ältere Tagesausflügler bei der Hitze über die Seepromenade und riskierten einen Blick, was sich da Ungewöhnliches nebenan vor dem alten Hotelschuppen Lederer tut. Das könnte sich bald ändern, wenn sich rumgesprochen hat, was ein paar unternehmungslustige Einheimische da auf die Beine gestellt haben. Hollywood-Schaukel im Schatten, jede Menge Sitz- und Liegegelegenheiten, ein großes Deck über der einstigen Wasserorgel, eine Bar aus altem Holz gezimmert. Überhaupt ist viel Altholz auszumachen.
Vieles davon stammt aus der Schreinerei Eham, wie Sophia Eham erzählt. Ihr Burder habe etliche „Altholzprügel“ spendiert. „Die Schreinergriffe haben schon gesessen“. Das andere Holz spendierte Franz-Josef Lederer, der einstige Besitzer des Hotels. „Die Idee war es, alles zu nehmen, was schon einmal verbaut war“, erklärt Eham.
Herr Lederer war bei dem Inventar, das er uns zur Verfügung stellte, extrem großzügig. Ein Team hat dann das Deck über der alten Wasserorgel aufgebaut, andere die Hütte für die Bar.
Was keine Verwendung fand, wurde zu einem zimmerhohen Holzturm gestapelt, der morgen zur Johannifeier angezündet werden soll. Dann werden vermutlich wesentlich mehr Bade- und Partygäste kommen, als die 50, die man für den Betrieb bei der Gemeinde angemeldet hat. Auch die Küche ist alternativ. Burger heißen Berger und für Vegetarier gibt es Avocados. Der Wein dazu kostet drei Euro.
Eintritt wird keiner verlangt, das Projekt soll und muss sich über den Umsatz finanzieren. Zu den Kosten wollte Sophia Eham keine Angaben machen. Doch bei dem Enthusiasmus, den das junge Team an den Tag legt, könnte die Rechnung aufgehen. Immer vorausgesetzt: die Sonne scheint. Auch die Wassertemperatur spielt jetzt mit. Zahlreiche Badende bevölkern bereits den Tegernsee. Jetzt muss sich nur noch rumsprechen, dass in Wiessee das Rio-Feeling ausgebrochen ist.
Hier die ersten Eindrücke von der eröffneten Beach Bar:
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