„Wir freuen uns riesig, denn hier hat die Vernunft gesiegt“, ist die erste Reaktion von Angela Brogsitter, als sie die Nachricht erfährt. Denn für die Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SG) „bleibt der Landschaftsschutz meist bei Bauten im Tal auf der Strecke. Dieses Kaltenbrunn mit seinem unberührten Nordufer des Sees ist für uns ein Heiligtum. Wir dürfen es nicht zulassen, dass dies auch noch kaputtgemacht wird. Ich sage nur: Wehret den Anfängen“.
Man freue sich über die Entscheidung des Landratsamtes und wünsche Herrn Käfer dennoch viel Erfolg. „Aber auch er muss in Maßen denken. Kaltenbrunn ist kein touristischer Ort für Massen. Denn er soll ein Ort bleiben, der zum Niederknien schön ist, wie es ein Kenner formulierte“. Als SGT werde man sich weiter gegen jede Verschandelung zur Wehr setzen. „Wenn wir das nicht mehr schützen, ist unser höchstes Gut, die Erhaltung von Natur und Landschaft, gefährdet. Dieses Kaltenbrunn ist für mich ein Heiligtum“, sagt Brogsitter sichtlich erleichtert.
Bürgermeister von Preysing will sich äußern
Ihre Empörung über die geplanten 120 Parkplätze auf der grünen Wiese hatte die SGT schon durch einen Anwalt zu Papier gebracht. Der Brief sei bisher lediglich an das Landratsamt und die Regierung von Oberbayern geschickt worden. „Geplant war noch ein Brief an das Innenministerium, doch der ist noch nicht rausgegangen“, erklärt die streitbare SGT-Vorsitzende. Der sollte erst nach der Entscheidung des Landratsamtes abgeschickt werden. Dies dürfte sich mit dem Aus für die Parkplätze nun erledigt haben.
Bürgermeister Georg von Preysing, der sich mit seinen Rathaus-Mitarbeitern derzeit auf einem Betriebsausflug befindet, wollte sich noch im Laufe des Tages zu dem Aus für die Parkplätze äußern. Immerhin muss auch er eine schwere Niederlage einstecken, denn er hatte seinen Gemeinderat dazu gebracht, die Grünfläche oberhalb von Gut Kaltenbrunn als „öffentlich“ zu deklarieren, um dem prominenten Gastronomen zu helfen. Wäre der Plan aufgegangen, hätte er Käfer einen Bauantrag und ein Votum im Kreistag erspart. Eigentlich schien es nur noch eine Formsache zu sein. Aber da haben wohl Einige die Rechnung ohne den Grünen Landrat Rzehak gemacht – vorerst zumindest.
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