Käfer glaubt an seinen Parkplatz

Vorerst hat Landrat Wolfgang Rzehak den Wunsch von Michael Käfer nach Parkplätzen im Landschaftsschutzgebiet abgelehnt und das „öffentliche Interesse“ auf Gut Kaltenbrunn bezweifelt. Doch sein Bescheid ist offenbar nicht in Stein gemeißelt – zumindest wenn es nach Kaltenbrunn-Geschäftsführer Markus Kemeter geht.

Der Blick auf Kaltenbrunn ist durch das anhaltende Parkplatzproblem getrübt
Der Blick auf Kaltenbrunn ist durch das anhaltende Parkplatzproblem getrübt

Während die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT) sprichwörtlich die Korken knallen lässt, da sie zunächst einen Punktsieg erreicht hat, so könnte doch ein bitterer Wermutstropfen im Glas zurückbleiben. Denn das Thema zusätzliche Parkplätze ist offenbar noch nicht ausgestanden.

Die Wiese im Landschaftsschutzgebiet wird in den nächsten Monaten wieder auf die Tagesordnung kommen, denn Käfer und das Landratsamt haben sich ein Hintertürchen offengelassen, wie Kaltenbrunn-Geschäftsführer Markus Kemeter der Tegernseer Stimme offenbart. „Das Thema ist auf Eis gelegt, aber nicht gestorben“. Bei dem Treffen am 1. Juli mit dem Landratsamt habe er erfahren, dass das Ersuchen von Michael Käfer negativ beschieden werde. Kemeter weiter:

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Das wussten wir. Die Begründung aber, dass hier kein öffentliches Interesse bestehe, können wir nicht ganz nachvollziehen. Und das Argument, dass sich die Parksituation entspannt und beruhigt hat, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen, da bis jetzt weder schönes Wetter noch Urlaubszeit war.

Ab morgen dürfte dies schon anders werden, glaubt Käfers Mann in Kaltenbrunn. „Wir nehmen dies jetzt so hin. Formell habe ich am 5. Juli den Antrag auf Befreiung aus dem Landschaftsschutz schon zurückgezogen, weil der Landrat uns die Möglichkeit offen ließ, alles nochmals neu im Frühjahr nächsten Jahres anzugehen, wenn wir in der Zwischenzeit den öffentlichen Parkdruck dokumentieren und nachweisen können“. Man sehe ja, wie viele Fremde ihren Parkplatz nutzen würden.

Der Innenhof soll erst ab Oktober nutzbar sein - hier sind 77 weitere Parkplätze angedacht
Der Innenhof soll erst ab Oktober nutzbar sein – hier sind 77 weitere Parkplätze angedacht

„Wenn ich morgens um 10 Uhr einen vollen Parkplatz sehe, obwohl wir noch geschlossen haben, dann sind das keine Gäste von uns“, ist Kemeter überzeugt. „Ich sehe ja selber, meist an Wochenenden, wie sie aus VW-Bussen und Vans hinten die Räder rausholen und nach drei Stunden wieder wegfahren, ohne einen Cent bei uns zu lassen“.

Man werde jetzt schon ganz genau anschauen und dies dokumentieren, als Beweis für das Landratsamt. „Auch auf der Straße um uns rum wird jeder das Chaos wieder sehen. Da muss man sich keinen Illusionen hingeben. Der Landrat hat uns angeboten, im nächsten Jahr die Geschichte nochmals gemeinsam zu erörtern“.

Wo sind die 275 Stellplätze?

Laut Landratsamt und Kemeter seien in Gut Kaltenbrunn insgesamt 275 Stellplätze nachgewiesen, 77 davon im Innenhof zwischen ehemaligen Gesindehaus, Rinder- und Pferdestall. Weitere 125 bestehen bereits mit einer Schranke. „Diese 77 Stellplätze im Innenhof werden uns von der Eigentürerin, der Blue Lions GmbH, erst am 1. Oktober übergeben. Die haben wir noch nicht“, rechnet Kemeter vor, „vorne an der Schranke haben wir 125 Parkplätze“.

Um auf die genehmigten 275 Parkmöglichkeiten zu kommen, fehlen somit etwa 70 Stellplätze. Nach Angaben des Landratsamtes sollen 17 davon westlich des Rinderstalls entstehen. Weitere 44 sind auf dem Parkplatz oberhalb des Strandbades Kaltenbrunn beim Bahnübergang. Dann ist offensichtlich jede freie Lücke genutzt. Aber reichen werden auch die 275 Stellplätze bei weitem nicht, wenn Käfers Eventflächen ab Herbst viele Hunderte Gäste anlocken werden.

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